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Imagekampagne für Zeitz Imagekampagne für Zeitz: Warum ein Designer nach dem Wir-Gefühl sucht

Von Sebastian Münster 12.11.2016, 11:00
Bereits 2006 reifte die Idee für „Wir sind Zeitz“.
Bereits 2006 reifte die Idee für „Wir sind Zeitz“. Transmedial

Zeitz - Offene Büros, helle Räume, kreatives Chaos, ein Pool-Billard-Tisch im Foyer, eine E-Gitarre im Konferenz-Raum, schicke Apple-Computer auf den Tischen – wer zum ersten Mal durch die Räume von „Transmedial“ geht, wähnt sich in einem hippen Berliner Agenturbetrieb. Doch seine Designagentur führt Hoang Huy Tran mit Zangenberg an einem Ort, der so ganz und gar untypisch für diese Branche scheint.

Tran ist in Zeitz kein Unbekannter. Er ist in der Zuckerstadt aufgewachsen, ging für das Studium nach München und Darmstadt und kam 2007 zurück – der Familie wegen. Aber auch, weil ihn mit Zeitz viel verbinde, so der 37-Jährige. Vor allem deshalb hat der Kommunikationsdesigner das Internetportal „Wir sind Zeitz“ gestartet, das seit drei Monaten für Aufmerksamkeit sorgt. Die Seite ist eine Art Spielwiese, auf der Zeitzer Köpfe und Projekte vorgestellt werden.

Handschrift von Transmedial deutlich erkennen

Die schick gestylte Seite lässt die Handschrift von Transmedial deutlich erkennen. Das Unternehmen hat beispielsweise auch den Netzauftritt des Klosters Posa zu verantworten. Doch im Gegensatz zu solchen Auftragsarbeiten ist „Wir sind Zeitz“ ein rein privates Projekt, erklärt Tran. „Es gibt keinen Auftraggeber, ich bekomme dafür kein Geld und ich will mich damit auch nicht profilieren“, erklärt der Jungunternehmer. Wozu das Ganze dann? Die Idee hat Hoang Huy Tran nach eigenem Bekunden schon seit 2006. So lange habe er die Internetadresse bereits für sich reserviert.

Er wolle der Stadt eine Identität verpassen – vor allem eine positive. „Ich kann die Stadt nicht ändern“, macht der Designer klar. „Aber ich kann dafür sensibilisieren, dass sie auch schöne Seiten hat“, so Tran. Das Positivste an Zeitz sind nach Ansicht des Designers diejenigen Köpfe, mit denen sich die Zeitzer identifizieren können. Tran ist auf der Suche nach dem Wir-Gefühl, welches er hin und wieder in Zeitz vermisst.

Kollektiv aus Kreativen in und um Zeitz

Als offizieller Macher der Seite weist das Kollektiv „Designanstifter“ aus. Hinter diesem Namen soll sich im besten Falle künftig ein Kollektiv aus Kreativen in und um Zeitz verbergen, erklärt Tran. Bis es soweit ist, müsse der Name aber noch mit Leben gefüllt werden. Zusammen mit anderen Künstlern und Medienschaffenden bildet der Transmedial-Chef bereits das Kollektiv „Pulsar“, das bei Veranstaltungen regelmäßig Zeitzer Fassaden für Lichtprojektionen nutzt.

Wie soll es nun weitergehen mit „Wir sind Zeitz“? Das Echo auf die Kampagne war sehr positiv, berichtet ihr Macher. Etliche Zeitzer wollen Teil der Interviewreihe sein. Umsetzen kann Hoang Huy Tran das nur Stück für Stück. „Ich muss ja auch zusehen, dass ich mit der Agentur weiter Geld verdiene“, so der Chef des Acht-Mann-Betriebs.

Künftig kann sich Tran auch vorstellen, mit der Stadt zu kooperieren. Die gehe mit ihrem eigenen Image aus Sicht des Experten noch zu defensiv um. (mz)