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Hochwasser in Zeitz Hochwasser in Zeitz: Pegelstand sinkt, Brücken bleiben zu

Von Angelika Andräs 07.06.2013, 11:48
Blick von der Friedrich-Engels-Brücke auf die Weiße Elster in Zeitz.
Blick von der Friedrich-Engels-Brücke auf die Weiße Elster in Zeitz. Corina Wujtschik Lizenz

zeitz/MZ - Der Pegelstand der Weißen Elster in Zeitz sinkt kontinuierlich weiter. Am späten Donnerstagabend lag er knapp über 4,50 Meter.

Die drei großen Elster-Brücken und die beiden Fußgängerbrücken in Zeitz bleiben noch gesperrt. Die Untersuchungen zur Statik der Brücken über die Weiße Elster in Zeitz laufen noch. An der August-Bebel-Brücke (Albrechtstraße/Südzucker) ist eine weitere statische Prüfung nötig. Hier habe sich bei der ersten Sichtung gezeigt, bestätigte Pressesprecher Thomas Sagefka, dass ein Sicherheitsproblem vorliegen könnte.

Am Donnerstag ist in Zeitz konzentriert weiter an der Freigabe der Straßen in der Unterstadt gearbeitet worden. Folgende Straßen waren am Vormittag bereits vollständig freigegeben: Auf dem Schlagstück, Gustav-Sobottka-Straße, Aylsdorfer Straße, Auf den Gebinden, Am Güterbahnhof und Otto-Schauer-Straße. Die Donaliesstraße konnte bereits wieder bis zur Unterführung befahren werden. Am Nachmittag gab Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) die Schaedestraße sowie die Alte Werkstraße frei. Die Unterführung in der Donaliesstraße wurde abgesperrt und durch Bauzäune gesichert. Weiterhin gesperrt waren Donnerstagabend die Baenschstraße, Tiergartenstraße, Freiligrathstraße und der Brückenweg. Auch die beiden Fußgängerbrücken am Bahnhof und am Tiergarten können noch nicht genutzt werden.

Im Bereich der Unterführungen Schaedestraße und Donaliesstraße pumpten das Technische Hilfswerk und die Feuerwehren Lützen und Bothfeld den ganzen Tag über weiter Wasser ab. Aber erst, wenn ein Pegelstand von 3,50 Meter und darunter erreicht ist, kann das Wasser vollständig abfließen. Beide Unterführungen sind noch gesperrt.

Ausräumen und Wegwerfen in der Unterstadt

Die Fußwege und Straßenränder in der Zeitzer Unterstadt sind gefüllt mit Sperrmüllbergen. Möbel, Teppiche, Elektrogeräte, Wäsche und Kinderspielzeug sind unbrauchbar geworden, wo das Hochwasser eindrang. Jetzt haben sich viele, die in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren konnten, daran gemacht aufzuräumen. „Aufräumen ist das falsche Wort“, sagt eine Frau in der Freiligrathstraße, „eigentlich nur noch rausräumen und wegwerfen.“

Auch vor der Albrechtstraße 36 wird der Berg immer größer. „Der Gefrierschrank steht schon hier draußen“, sagt Annett Meiner, „aber auch die Waschmaschine und der Wäschetrockner sind hin.“ Nichts von dem, was die Familie im Kellerraum hatte, kann mehr benutzt werden. „Da ist nichts mehr zu retten“, sagt sie. Der einzige Lichtblick im Moment ist, dass sie problemlos eine Woche Urlaub nehmen konnte, um hier zu räumen. Sie watet wieder in den Keller, bringt Tüten und Eimer heraus. Eine Nachbarin legt Kinderspielzeug auf den Haufen.

In der Nacht zum Montag um 2 Uhr mussten sie das Haus verlassen. Zurück in die Wohnung können sie noch nicht. Und im Keller steht das Wasser immer noch kniehoch. „Die Feuerwehr hatte ja schon ausgepumpt“, erzählt ihr Mann Jörg, „da standen noch zehn Zentimeter Wasser. Es drückt immer wieder rein.“ Doch das ist nicht die einzige Sorge. „Wir haben noch keinen Strom“, sagt Jörg Meiner. Da wissen sie auch noch nicht, wann und wie es weitergeht. „Aber zumindest war das Ordnungsamt hier“, sagt Meiner, „wir sind informiert worden, dass wir ab kommender Woche Container für den Sperrmüll bekommen.“ Das ist zumindest schon mal ein Schritt. Viele andere Fragen bleiben noch offen. Vieles muss ersetzt werden, doch eine Versicherung gegen

Elementarschäden haben Meiners nicht. Aber die Schäden, die sie nun geltend machen müssten, fallen genau darunter. Das geht auch den anderen Bewohnern so. Aber zumindest helfen sie sich gegenseitig. Packen gemeinsam an und reden über das Unglück, das sie gleichermaßen betrifft. Gemeinsam anpacken, reden, sich trösten und Mut machen, das verbindet derzeit viele Nachbarn in den Straßen der Zeitzer Unterstadt, wo am Donnerstag das große Aufräumen begonnen hat.

Die Fußwege und Straßenränder in der Zeitzer Unterstadt sind gefüllt mit Sperrmüllbergen. Möbel, Teppiche, Elektrogeräte, Wäsche und Kinderspielzeug sind unbrauchbar geworden, wo das Hochwasser eindrang. Jetzt haben sich viele, die in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren konnten, daran gemacht aufzuräumen. „Aufräumen ist das falsche Wort“, sagt eine Frau in der Freiligrathstraße, „eigentlich nur noch rausräumen und wegwerfen.“

Auch vor der Albrechtstraße 36 wird der Berg immer größer. „Der Gefrierschrank steht schon hier draußen“, sagt Annett Meiner, „aber auch die Waschmaschine und der Wäschetrockner sind hin.“ Nichts von dem, was die Familie im Kellerraum hatte, kann mehr benutzt werden. „Da ist nichts mehr zu retten“, sagt sie. Der einzige Lichtblick im Moment ist, dass sie problemlos eine Woche Urlaub nehmen konnte, um hier zu räumen. Sie watet wieder in den Keller, bringt Tüten und Eimer heraus. Eine Nachbarin legt Kinderspielzeug auf den Haufen.

In der Nacht zum Montag um 2 Uhr mussten sie das Haus verlassen. Zurück in die Wohnung können sie noch nicht. Und im Keller steht das Wasser immer noch kniehoch. „Die Feuerwehr hatte ja schon ausgepumpt“, erzählt ihr Mann Jörg, „da standen noch zehn Zentimeter Wasser. Es drückt immer wieder rein.“ Doch das ist nicht die einzige Sorge. „Wir haben noch keinen Strom“, sagt Jörg Meiner. Da wissen sie auch noch nicht, wann und wie es weitergeht. „Aber zumindest war das Ordnungsamt hier“, sagt Meiner, „wir sind informiert worden, dass wir ab kommender Woche Container für den Sperrmüll bekommen.“ Das ist zumindest schon mal ein Schritt. Viele andere Fragen bleiben noch offen. Vieles muss ersetzt werden, doch eine Versicherung gegen

Elementarschäden haben Meiners nicht. Aber die Schäden, die sie nun geltend machen müssten, fallen genau darunter. Das geht auch den anderen Bewohnern so. Aber zumindest helfen sie sich gegenseitig. Packen gemeinsam an und reden über das Unglück, das sie gleichermaßen betrifft. Gemeinsam anpacken, reden, sich trösten und Mut machen, das verbindet derzeit viele Nachbarn in den Straßen der Zeitzer Unterstadt, wo am Donnerstag das große Aufräumen begonnen hat.