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Gute Aussicht auf neuen Job

Von Karin Großmann 30.01.2006, 18:11

Weißenfels/Zeitz/MZ. - Marina Polinger ist 41 Jahre alt. Am Dienstag beendet die Zeitzerin ihre Berufsausbildung. Es ist bereits die zweite. Nachdem die Biologie-Chemie-Lehrerin, die vor fünf Jahren aus Kasachstan nach Deutschland kam, in diesem Beruf nicht Fuß fassen konnte, suchte sie nach einer anderen Möglichkeit. In einer dreijährigen neuerlichen Ausbildung am MBZ Mitteldeutschland schulte sie zur Ergotherapeutin um.

Iris Bartnitzek (37) war zuletzt Verkäuferin. Als die Zeitzerin da keinen Job mehr fand, riet ihr die Arbeitsagentur innerhalb einer Feststellungsmaßnahme zur Umschulung. Ergotherapeutin darf auch sie sich nach bestandener Prüfung und der Zeugnisübergabe ab Dienstag nennen. Grit Müller (40) aus Langendorf bei Weißenfels, einst als EDV-Sachbearbeiterin ausgebildet, ist jetzt Physiotherapeutin. "Es war der richtige Entschluss, sich vor drei Jahren für eine zweite Berufsausbildung zu entscheiden", sagt sie. Und die Frauen rechnen sich gute Chancen aus, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

"Wir haben uns schon beworben", spricht Frau Bartnitzek, hofft wie die anderen erfolgreichen Absolventen auf Zusagen. "Im Praktikum waren sie mit unserer Arbeit zufrieden", klingt Frau Müller selbstbewusst und zuversichtlich. Das bestätigt auch Dr. Gerlinde Kempfer, MBZ-Geschäftsführerin. Sie spricht von der guten Kombination zwischen theoretischer und praktischer Arbeit an der Schule.

Den von allen erwünschten Schritt weiter ist Carsten Schüler (38) bereits. Der Merseburger, der ursprünglich Feinmechaniker war, hat sich als Medizinischer Assistent für Funktionsdiagnostik (MTA-F) ausbilden lassen. Am Mittwoch beginnt er in diesem Beruf in einem halleschen Krankenhaus seinen neuen Job, hat den Arbeitsvertrag bereits unterschrieben.

Doch es soll kein falscher Eindruck entstehen. An den drei Berufsfachschulen, die das Medizinische Bildungszentrum in der ehemaligen Südstadtschule von Weißenfels vereint, steht an vorderer Stelle die Erstausbildung. Christine Pabst hat 2004 Abitur gemacht. Die 20-Jährige aus Kötzschau (Landkreis Merseburg-Querfurt) will zunächst Physiotherapeutin werden, sich dann zur Sporttherapeutin weiterbilden. Eine Trennung nach Altersgruppen gibt es an der Schule in den Klassen nicht. "Es ist in der Ausbildung hilfreich, wenn jugendliches Ungestüm und Tatendrang mit Lebenserfahrung und Ausgeglichenheit kombiniert werden", meint Geschäftsführer Joachim Tentscher. Das verbessere die Lernmotivation, bringe für beide Altersgruppen etwas.