Goethe wächst beim Stier auf
Könderitz/MZ. - Doch es zählen andere Dinge bei einer Fohlenschau als ein kecker Blick. Beurteilt werden der Rassetyp, das äußere Erscheinungsbild und die Bewegungsabläufe. Dafür sollten am Montag auf der Reitsportanlage Könderitz die seit Februar geborenen Fohlen nicht von der Seite ihrer Mütter weichen und sich von ihren besten Seiten zeigen.
Karsten Nörenberg aus Albersroda, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Saale-Unstrut-Geiseltal, freute sich über die Zuschauer auf der gepflegten Anlage des Reit- und Fahrvereins Langendorf und Umgebung. "So viele, wie hier zur Fohlenschau kommen, haben sie woanders zu Turnieren", sagte er. Friedrich-Karl Steinbach, Vorsitzender des gastgebenden Vereins, hörte es mit Wohlgefallen, zumal auch das Wetter mitspielte und die Gaststube "Zum Dingsda" aus dem Nachbarort Maßnitz auf ihre Weise dafür sorgte, dass die Züchter und anderen Zuschauer gern bis zum Schluss aushielten.
18 Fohlen mussten sich am Montag in Könderitz zum ersten Mal den Zuchtrichtern stellen, bevor sie registriert und gekennzeichnet wurden und ihren Pass erhielten, der sie bis an ihr Lebensende begleitet. Er enthält nicht nur Informationen über ihre Abstammung, sondern auch eine grafische Zeichnung, hier werden Medikamente und Impfungen eingetragen. Am Dienstag ist in Schnellroda wieder Fohlenschau, denn der Pferdezuchtverein Saale-Unstrut-Geiseltal ist mit seinen 120 Mitgliedern der größte Pferdezuchtverein Sachsen-Anhalts. Pro Jahr registriert er an die 100 Fohlen. Dass eine der Fohlenschauen auch immer in dieser "Ecke", früher in Göbitz, seit einigen Jahren in Könderitz, stattfindet, läge an den engagierten Pferdezüchtern rund um Zeitz, betonte Nörenberg. Wie an Kurt Bauer aus Döbitzschen, der die Schau "federführend" vorbereitete, an Günter Hackenberg aus Reuden, aber auch Dieter Stier aus Weißenfels, der den Katalog erstellte.
Zum Schluss hatte bei den Hengstfohlen tatsächlich der kecke Laokoon aus Großgestewitz die Nase vorn, gefolgt von Lissandro, der bei Ronny Lutsche in Granschütz zu Hause ist, und Goethe, der bei Dieter Stier in Weißenfels aufwächst. Den Vogel aber schoss ein 14 Tage altes Stutfohlen aus Dobraschütz ab. Es qualifizierte sich für das Fohlenchampionat der Pferdezuchtverbände Sachsen-Anhalt und Berlin-Brandenburg. Besonders gute Noten bekamen auch ein Zwenkauer Stutfohlen und eines von Corinne Hensel aus Schellbach.