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Gesundheitsversorgung im Burgenlandkreis Gibt es im Klinikum in Zeitz eine Rettungsstelle mit Zukunft?

Lange vor Insolvenz und Übernahme durch SRH sollte der Ausbau zum integrierten Notfallzentrum erfolgen. Er wurde nie umgesetzt. Wie es heute aussieht.

Von Angelika Andräs 12.08.2023, 09:53
Die Rettungsstelle im SRH-Klinikum Zeitz ist Thema bei vielen Zeitzern.  Ausbaupläne seien derzeit noch nicht sinnvoll, sagt SRH.
Die Rettungsstelle im SRH-Klinikum Zeitz ist Thema bei vielen Zeitzern. Ausbaupläne seien derzeit noch nicht sinnvoll, sagt SRH. Foto: René Weimer

Zeitz/MZ - Wie geht es weiter mit der Rettungsstelle im Zeitzer SRH-Klinikum? Lange vor der Insolvenz der Klinikum Burgenlandkreis Gmbh im Jahr 2019, zu der die Krankenhäuser Zeitz und Naumburg gehörten, war der Ausbau der Rettungsstelle geplant.

In der nur 26 Kilometer entfernten thüringischen Nachbarstadt Altenburg gab es im März immerhin 6,7 Millionen Euro für den Umbau der Rettungsstelle zum integrierten Notfallzentrum. Die Reform zur Krankenhausvergütung sieht nach Klinikumsangaben vor, dass Krankenhäuser zukünftig in Level eingeteilt werden. Diese Einteilung hängt laut der geplanten Änderungen maßgeblich davon ab, welche Notfallstufe ein Krankenhaus habe. Deshalb wird dieser bereits 2006 geplante, aber versäumte Ausbau in Zeitz heute noch als Manko angesehen. Und es wird immer wieder von MZ-Lesern die Frage gestellt, ob denn die Rettungsstelle überhaupt erhalten bliebe.

„Hier geht es um die lange vor der Insolvenz erarbeiteten Ideen und Pläne zum Ausbau“, sagt Angret Neubauer, Geschäftsführerin der SRH-Klinikum Burgenlandkreis GmbH, auf Anfrage. „Tatsächlich ist derzeit nicht klar, wie die Notfallversorgung zukünftig erfolgen soll.“ Es gebe auf Bundesebene Pläne, die Notfallambulanzen, also die Rettungsstellen an den Kliniken, zu entlasten. „Sicherlich bedingt durch fehlende Hausärzte oder zu lange Wartezeiten suchen Betroffene sehr viel häufiger die Notaufnahmen der Krankenhäuser auf, ohne dass ein tatsächlicher Notfall vorliegt, und überlasten diese“, so Neubauer.

„Ausbaupläne sind unter diesem Aspekt derzeit nicht sinnvoll, da zunächst abgewartet werden muss, was der Gesetzgeber will und wie die konkrete Umsetzung aussehen soll.“ Aber unabhängig davon „ist die Notaufnahme in Zeitz gut aufgestellt, die Räumlichkeiten sind ausreichend und die ärztliche Versorgung ist gesichert“. Im Notfall bekomme wirklich jeder Bürger im Raum Zeitz die angemessene Hilfe. „Und das ist doch die wirklich gute Botschaft.“

Die Rettungsstelle sieht auch der Ärztliche Direktor des Zeitzer Klinikums Bekele Mekonnen, Chefarzt der HNO-Klinik in Zeitz, als eine äußerst wichtige Abteilung zur Versorgung von Notfällen vor Ort und zur Filterung der Patienten, die stationär aufgenommen werden müssen. „Sowohl personell als auch medizinisch muss die Rettungsstelle höchsten Standards genügen“, betont Mekonnen. „Wie wir während der Pandemie gesehen haben, ist eine gut organisierte und qualitativ hochwertige Rettungsstelle für einen reibungslosen Krankenhausbetrieb unverzichtbar.“

Dass die Rettungsstelle gut organisiert und qualitativ hochwertig arbeitet, ist dabei nicht nur die Einschätzung des Klinik-Chefs. „Unser Fokus liegt, wie immer, auf den Prozessen und der Qualität der Versorgung. Vor ein paar Wochen haben wir erfolgreich unsere KTQ-Verbundzertifizierung absolviert.“ Die KTQ, Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen, ist seit 2001 ein Anbieter von Qualitätsmanagement-Zertifizierungen für Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dabei steht die optimale Versorgung der Patienten im Mittelpunkt.

„Die Rückmeldungen der Visitoren waren größtenteils positiv, insbesondere der Bericht über die Notaufnahme hat mich sehr erfreut“, sagt Mekonnen zum KTQ-Verfahren. Die Versorgung im Krankenhaus, einschließlich der Notaufnahme, sei ein dynamischer Prozess. „Wir müssen die hohe Qualität beibehalten und weiter ausbauen. Dazu sind alle Beteiligten, von den Medizinern über die Pflegenden bis hin zu den Verwaltungsmitarbeitern, engagiert und bereit, ihren Beitrag uneingeschränkt zu leisten.“

Ohnehin soll es weitere Stationsschließungen in Zeitz nicht geben, wie die Geschäftsführerin sagt, auch wenn es in der derzeitigen krankenhauspolitischen Lage keine Garantien gebe. „Wir funktionieren nur als Krankenhaus, wenn auch die Vielfalt der Abteilungen erhalten bleibt.“