Schloss Moritzburg Gemach der Herzogin von Zeitz: Künftig strahlend statt düster
Das einstige Gemach der Zeitzer Herzogin Maria Amalia im Schloss Moritzburg wird restauriert und bekommt seine historische Schönheit zurück. Welche Unterstützung das Projekt erfährt.

Zeitz/MZ. - Das Museum Schloss Moritzburg in Zeitz wird um einen Glanzpunkt reicher. Ist die aufwendig gestaltete Stuckdecke im einstigen Gemach der Herzogin Maria Amalia bereits jetzt ein Blickfang, so soll sie künftig noch mehr eine Augenweide sein. Und mit ihr das ganze Zimmer mit seinem reich mit Stuck verzierten Kamin. Die Restaurierung des Zimmers soll, so Museumsleiterin Kristin Otto, im Mai beginnen und – sofern es keine bösen Überraschungen gibt – bis spätestens Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein.
In aktuellen Vorhersagen gehen Museum und Stadt davon aus, dass die Arbeiten knapp 170.000 Euro kosten werden. Zwar kommt ein Teil des Geldes vom Burgenlandkreis und vom Land Sachsen-Anhalt, doch ohne die Unterstützung der Sparkasse könnten die Sanierungspläne auf absehbare Zeit nicht in Angriff genommen werden. Das kreiseigene Geldhaus und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördern das Vorhaben mit einem „ordentlichen fünfstelligen Betrag“, wie Sparkassenchef Mario Kerner am Dienstagvormittag sagte. Er sprach von einer „prachtvollen“ Decke, deren Restaurierung gerne unterstützt werde und übergab die Förderzusage an Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU). Über die konkrete Höhe der Fördersumme wurde Stillschweigen bewahrt. Die Museumsleiterin wertet die Unterstützung als „Türöffner“ zur Gesamtfinanzierung.

Für Kristin Otto ist damit das Jahr 2024 mit einem ganz speziellen Glücksgefühl gestartet. Schon jetzt hat sie genaue Vorstellungen darüber, was der Besucher im besten Falle empfinden soll, wenn er nach der Restaurierung das einstige Gemach der Ehefrau von Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz betritt. Demnach soll es einen ähnlichen Wow-Effekt geben wie beim Betreten der Frauenkirche in Dresden, „die ja auch durch eine ganz lichte, fröhliche“ Atmosphäre beeindrucke. Der Besucher soll im Gemach der Herzogin Beschwingtheit empfinden. „Der Raum“, so Kristin Otto, „soll durch pfirsichfarbene Wände immer sonnig und lichtdurchflutet wirken.“ Aktuell erinnere er eher an eine „düstere Höhle“, so die Museumsleiterin. Das habe sie schon lange gestört. Schäden gibt es zum Beispiel an Bogenelementen, die zur Stuckdecke gehören. Ursprüngliche Farben im Raum sind in der Vergangenheit übermalt worden. Bei fachspezifischen Untersuchungen sind bereits in der Vergangenheit Wandfarben zum Vorschein gekommen, die den einstigen Glanz des Raumes erahnen lassen. Die Arbeiten, vor deren Beginn nun weitere restauratorische Untersuchungen stehen, sind mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie abgestimmt.
Das Gemach der einstigen Herzogin befindet sich im Schloss auf der Ebene des Festsaals, und zwar direkt vor dem Trauzimmer. Das, und das könnte für den einen oder anderen ein Wermutstropfen sein, kann aufgrund der Sanierungsarbeiten in diesem und im kommenden Jahr nicht genutzt werden. Allerdings, so gab die Museumsleiterin einen Ausblick, soll Schlossbesuchern ab und an ermöglicht werden, einen Blick auf die Baustelle zu werfen. Normalerweise ist das Gemach der einstigen Herzogin Bestandteil von Führungen durch das Haus.
Aus Sicht von Oberbürgermeister Thieme ist es ein Glück, ein solches Schloss zu haben. Es sei aber auch für viele Generationen eine Lebensaufgabe, es immer wieder zu pflegen und instandzuhalten. Stück für Stück komme die Stadt Zeitz in der Moritzburg dabei voran. Thieme dankte für die Unterstützung dabei.