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Gartenzeit in Salsnitz Gartenzeit in Salsnitz: Königslilien im Paradies

Von Yvette Meinhardt 01.08.2014, 06:36
Edeltraud Findeis hegt und pflegt ihre Blumen im Garten, hier eine wunderschöne Lilie mit vielen Blüten.
Edeltraud Findeis hegt und pflegt ihre Blumen im Garten, hier eine wunderschöne Lilie mit vielen Blüten. H .Krimmer Lizenz

Salsitz/MZ - In sonnigem Gelb leuchten die Callas, ganz filigran daneben blühen die Strelizien und die knallrote Blutblume trägt 20 Blüten. Das Gartenreich von Edeltraud Findeis ist ein blühendes Paradies. Doch der Hingucker ist eine Lilie. Sie ist gut und gerne zwei Meter hoch und trägt jede Menge glockenförmige zartrosa Blüten.

In der Gattung der Liliengewächse gibt es rund 100 Arten in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel. Es handelt sich dabei um Zwiebelpflanzen mit meist einfachen Stängeln und trichterförmigen bis fast glockigen Blüten. Die auf Gebirgswiesen der Alpen und höherer Mittelgebirge vorkommende, geschützte Feuerlilie wird bis einen Meter hoch. Sie besitzt feuerrote, schwarz gefleckte Blüten und häufig Brutzwiebeln in den Blattachseln. Die aus Westchina stammende Königslilie wird bis 1,5 m hoch. Ihre stark duftenden Blüten stehen dicht gedrängt am Stängelende. Sie sind außen rosa, innen weiß und am Grund kanariengelb. Die vom östlichen Mittelmeergebiet bis Südwestasien verbreitete bis 1,5 m hohe Madonnenlilie hat rein weiße, abends wohlriechende Blüten in Trauben. Sie war früher eine geschätzte Heilpflanze. (yve)

„Die Bourbon Lilie ist seit hunderten von Jahren die Wappenblume der französischen Könige und weiterer Adelshäuser. Ich liebe sie einfach“, plaudert Edeltraud Findeis bei einer Runde durch ihren Garten. Für ihre floralen Raritäten hat sie so manchen Euro ausgegeben. „Ich lege beim Kaufen großen Wert auf Qualität, greife dabei lieber mal etwas tiefer in die Tasche und habe dabei so meine Fachgeschäfte“, erzählt sie weiter. Doch mit der Anschaffung allein ist es nicht getan. „Ich hole mir keine Pflanze, bevor ich mich nicht gründlich darüber belesen und informiert habe“, sagt die Seniorin.

An heißen Tagen gießt sie ihre Lieblinge früh und abends. Aller zwei Wochen gibt sie Dünger hinzu. Kein Wunder also, dass auch die Sonnenblumen in ihrem Garten mannshoch sind und einen großen Blütenkorb tragen und mit den Agapanthus Lilien um die Wette leuchten. Im Sommer verbringt Edeltraud Findeis viel freie Zeit in ihrem Garten. Die Zwiebeln hat sie schon längst geerntet, die Sauerkirschen eingefrostet. Auch Kartoffeln, Bohnen, Möhren und Tomaten hat sie für den Eigenbedarf angebaut.

"Mein grünes Reich"

„Ich liebe mein grünes Reich, doch auf der anderen Seite mache ich mir Sorgen“, erzählt die Seniorin, die übrigens heute Geburtstag hat. Sie lebt seit dem Jahre 1991 in ihrem kleinen Haus in Salsitz und möchte hier ihren Lebensabend verbringen. „Ich möchte hier nicht weg, einen Dorfmenschen verpflanzt man nicht einfach in die Stadt, etwa in ein Altersheim oder in eine Anlage für betreutes Wohnen“, sagt sie bestimmt. Doch ihre Tochter wohnt nicht gerade um die Ecke.

„Die Kommunalpolitiker müssen solche Rahmenbedingungen schaffen, dass die Menschen auf dem Land in Ruhe alt werden können, ohne ihre Lebensqualität zu verlieren“, fordert Edeltraud Findeis. Dafür engagiert sie sich als Mitglied im Seniorenbeirat.

Ihre Vision wäre eine Art Wohngemeinschaft für Senioren, dabei können sich die älter werdenden Leute untereinander helfen, würden nicht vereinsamen und wären in einer Art Betreuung. „Für solch eine WG würde ich mein Haus und Grundstück sofort zur Verfügung stellen“, sagt die Seniorin. So könne man sich in den Alltag teilen, beim Kochen und Einkaufen abwechslen, die Freizeit gemeinsam verbringen.

Denn Frau Findeis hat ein weiteres Hobby. Sie dichtet, fasst ihre Gedanken und Gefühle in Versen zusammen, erzählt von ihrer eigenen Ungeduld und vom zerbrochenen Sonntagsfrieden. Aber das ist eine andere Geschichte.