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Furcht vor Hochwasser Furcht vor Hochwasser: Zeitzer sorgen sich um steigende Flusspegel nach Tauwetter

Von Angelika Andräs 17.02.2021, 12:18
Die Weiße Elster führt bereits jetzt viel Wasser und ist schnell unterwegs. Und das Tauwetter wird weiter für hohe Pegelstände sorgen.
Die Weiße Elster führt bereits jetzt viel Wasser und ist schnell unterwegs. Und das Tauwetter wird weiter für hohe Pegelstände sorgen. Angelika Andräs

Zeitz - Es taut. Der Wasserstand der Weißen Elster in Zeitz liegt aktuell bei etwa 2,65 Meter. Doch für viele Flüsse, darunter Weiße Elster und Saale, gibt es bereits eine Hochwasserwarnung für das gesamte Flussgebiet. „Die Wasserführung der Weißen Elster befindet sich derzeit auf erhöhtem Niveau.

Furcht vor Hochwasser: Tauwetter lässt Flusspegel steigen

Aufgrund des in den nächsten Tagen bis ins Bergland einsetzenden Tauwetters, verbunden mit langsam aufkommenden Niederschlägen, ist ein weiterer Anstieg der Wasserstände der Weißen Elster bis in den Unterlauf zu erwarten“, heißt es dazu aktuell vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. „Dabei ist das Erreichen beziehungsweise Überschreiten des Richtwertes der Meldegrenze/Alarmstufe 1 an den Hochwassermeldepegeln nicht auszuschließen.“

Und das lässt manchen durchaus mit Sorge auf die Weiße Elster blicken. Auch und gerade die Mitglieder der Bürgerinitiative Flut 2013. Die warnten schon am letzten Januarwochenende, als der Elster-Pegel die erste Warnstufe erreichte. „Die mehrheitlichen Mitglieder der Bürgerinitiative in Zeitz und Zangenberg waren Betroffene der Hochwasserkatastrophe 2013“, erklärt BI-Mitglied Thomas Kuhlbrodt.

Sorge um steigende Flusspegel nach Tauwetter

Sie haben einerseits den Schrecken hautnah erleben müssen und die Angst sei geblieben. Und andererseits: Sie sehen nach wie vor zu viele ungelöste Probleme, die sie beunruhigen, wie sie sagen. 3,68 Meter war der Pegel-Höchststand der Weißen Elster in Zeitz an jenem Januarwochenende in diesem Jahr, das allen noch nachgeht. Der Wasserstand sank dann kontinuierlich, doch galt die Warnstufe 1, die ab einem Stand von 3,25 Meter greift, einige Tage.

„Wir befanden uns nur 20 Zentimeter vor der Alarmstufe Rot!“, sagt Thomas Kuhlbrodt, zugleich Kreisvorsitzender des BUND, Bund für Umwelt und Naturschutz, der sich intensiv mit der Problematik befasst. Er wird wohl in den nächsten Tagen immer wieder zur Weißen Elster blicken. Auch mit dem Wissen um die Situation am 30/31. Januar.

Sorge um Hochwasserschutz: Fragenkatalog an die Stadt Zeitz

„Die Siele im Bereich Zangenberg waren nicht, beziehungsweise nur teilweise geschlossen, so dass es zum Rückfluss der Elster im Unterdeich und im Graben Aue-Aylsdorf kam und der Hochwasserdamm bei Flutgefahr wirkungslos wäre“, so Kuhlbrodt, der alles dokumentiert hat. „Am letzten Januarwochenende bestand diese Gefahr noch nicht, es muss aber deutliche Konsequenzen aus diesen Erfahrungen geben.“

Aus dieser Sorge heraus erstellte er auch schon im Oktober 2020 einen Fragenkatalog an die Stadt Zeitz und benannte im Namen der BI die dringenden Probleme aus Sicht der Opfer der Flut vor fast acht Jahren und der Zeitzer Hochwasserschützer. Die Antworten, die mit Datum 15. Januar bei ihm ankamen, lassen aber aus Sicht der Bürgerinitiave noch viele Fragen offen.

Zwar wurde mit dem Bau der Katastrophenschutzhalle hinter dem Jobcenter an der Friedensstraße begonnen. Auch gibt es laut Aussage der Stadt einen Raum für den Verwaltungsstab im Rathaus und die Regelung, dass der technische Einsatzdienst sich im Ernstfall auf der Feuerwache befinden würde.

Kontrolle durch Wasserwehr

Doch die BI wollte auch wissen, wie es um die Garage im Ernst-Thälmann-Stadion bestellt ist, wo die Spundwände zum Hochwasserschutz des Innenraums gelagert werden. Schnelles und problemloses Agieren sei hier aus Sicht der Wasserwehr nicht möglich.

Laut Stadt sei es problematisch gewesen, „sämtliche für die Errichtung der Spundwände notwendigen Teile im Ernstfall rechtzeitig finden zu können, da die Garage unaufgeräumt war“. Hier versicherte Bürgermeisterin Katrin Weber, dass sie auf jeden Fall dran bleibe. Inzwischen sollte aufgeräumt sein. Die Wasserwehr würde das gern kontrollieren und auch die Ordnung in dem Objekt jederzeit im Blick behalten. (mz)