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Freunde halten zusammen

Von Maria Barsi 21.11.2007, 17:45

Zeitz/MZ. - Dem sechsjährigen Justin von der Kindertagesstätte "Kinderträume" Albrechtstraße gefiel am besten, "dass die jetzt ein neues Zuhause zusammen haben", und der gleichaltrigen Jasmin die Katze, "weil die so ein schönes Fell hat und obwohl die immer ein bisschen gestänkert hat." Und sie flitzte los, um sich von der Katze persönlich zu verabschieden.

Da hatten die Kinder eine spannende und kurzweilige Stunde im Theater im Franziskanerkloster im Steinsgraben hinter sich. Marisa Wendt schrieb das Stück nach dem Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" frei nach den Gebrüdern Grimm, Heinrich Kus führte Regie und war ein Räuber, der im steten Streit mit seiner temperamentvollen Räuberfrau (Sonya Martin) immer wieder unterlag. Zum Vergnügen der Kinder, die sich zu Beginn auch noch schlappgelacht hatten, als der arme alte Esel unter den schweren Säcken strauchelte. Die Stimmung schlug schlagartig um, als der Müller drohte, er werde den Esel verhungern lassen. Von da an fieberten die kleinen Zuschauer mit den Tieren, die sich nach und nach und gelegentlich im wahrsten Sinne des Wortes zusammenrauften: dem kreuzlahmen, aber ehrgeizige Esel (Michael Hecht), dem liebenswerten Moppelhund Paulchen (Birgit Scharr), der geschmeidigen, stichelnden Katze (Henriette Rosssner) und dem farbenfrohen, eitlen Hahn (Jens Sedlaschek), dem sie für sein Gesangssolo sogar einen Extra-Applaus schenkten.

Wundervolle Streithammel waren die beiden Räuber und dass die Räuberin ihren Mann "Blödmann" titulierte, fanden die Kinder nach vorsichtigen Blicken auf ihre Erzieherinnen ganz offensichtlich sehr passend. Ihre Sympathie freilich lag bei den Tieren, die sich aus dem Häuschen nicht wieder vertreiben lassen. Was der sonst so ängstliche Hund dazu beitrug, das kann man bei Grimms Märchen nachlesen. Oder bei den Kürbiskernen anschauen. Denn diese werden ihre "Bremer Stadtmusikanten" jetzt noch 21 Mal zeigen - in Zeitz, Weißenfels, Lucka, Droyßig und Karsdorf. Mit Hilfe von Anke und Thomas Drescher und Inge Bolz.

Nächste Aufführung am Donnerstag, 14 Uhr im Franziskanerkloster im Steinsgraben.