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Frauen stricken gern Socken

Von KLAUS-DIETER KUNICK 19.12.2008, 19:46

KAYNA/MZ. - Und es wird erzählt, über dies und das. "Häkelmeisterin" ist Margrit Bobach (70), während sich Heidi Pisch (63) zu den Hardanger-Freundinnen zählt. Jeder von ihnen sucht sich seine bestimmte Technik heraus. Gudrun Junghanns ist in der netten Truppe so etwas wie die künstlerische Leiterin. "Sie hat ja auch den Blick dafür", ruft jemand dazwischen und ergänzt: "Ist ja auch eine gelernte Schneiderin."

Und es bleibt manchmal nicht aus, dass die Schneiderin was zu "meckern" hat. "Aber das nehmen wir nicht übel", klingt es aus der Runde. Am Ende liegen wunderbare Sachen auf dem Tisch: Topflappen, Tischdecken und -bändchen. "Socken in verschiedenen Farben sind wieder ganz beliebt. Bei Frauen und Männern", ist von Johanna Pulst zu erfahren. Mit 81 Jahren ist sie zugleich die Älteste in der Runde. Am Sonntag wollen die Kaynaerinnen ihre Erzeugnisse bei Globus in Theißen ab 12.30 Uhr an den Mann bringen. "Wir haben von Anfang an nicht für uns gehäkelt, sondern für andere. Auf Vorbestellung sozusagen", verrät "Chefin" Helga Schwandner. "Das Schönste, was wir in diesem Jahr erlebt haben, das war unsere Ausfahrt ins

Blaue." Im Frankenwald erlebten die Frauen schöne Stunden.

Der Handarbeitszirkel Kayna wurde zu DDR-Zeiten auf Anregung des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands als Textilzirkel ins Leben gerufen. Mit selbst genähten Schlümpfen, gehäkelten Stolen und Untersetzern aus Silastikgarn fing alles an. Aus Altersgründen übergab Frau Pulst das Ruder 1990 an Helga Schwandner. Über 20 Mitglieder zählte der Zirkel im Gründungsjahr 1979, wovon noch zwölf dem Verein die Treue halten. Die Gemeinde stellte dem Zirkel Räume in einer nicht mehr genutzten Wohnung in der alten Schule von Kayna zur Verfügung. Jeden Dienstag ab 16.30 Uhr stehen die ersten "Häkelmädchen", wie sie sich selbst sehen, vor der Tür. Bis 19 Uhr wird gearbeitet, natürlich auch geschwatzt. Im nächsten Jahr feiert die Gruppe ihr 30-jähriges Bestehen. "Was wir da machen, wissen wir noch nicht genau. Das müssen wir noch besprechen", sagte Helga Schwandner.