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Frauen bei der Bundeswehr Frauen bei der Bundeswehr: «In Flitterwochen endlich mal zu Hause»

Von Yvette Meinhardt 16.05.2003, 15:27

Weißenfels/MZ. - Claudia Skopnick stammt aus dem Raum Aachen, begann dort eine Lehre als Arzthelferin und arbeitete kurze Zeit in ihrem Beruf. Erst mit 18 darf man zur Bundeswehr. Die Grundausbildung absolvierte die junge Frau in Würzburg, danach hatte sie das Glück, gleich um die Ecke von Aachen zu dienen. Ihre Ausbildung erfolgte zweigleisig. Auf der einen Seite war das die berufliche Entwicklung, die Ausbildung zum Rettungssanitäter, Laborfeldwebel und zur Zahnarztgehilfin. Auf der anderen Seite steht ihre militärische Laufbahn. Aus der Soldatin auf Zeit wurde eine Berufssoldatin, aus dem Unteroffizier ein Feldwebel. Heute ist sie Hauptfeldwebel, irgendwann möchte sie sich Oberstabsfeldwebel nennen.

In Weißenfels gehört die junge Frau zu einer dreiköpfigen kleinen Redaktion. Sie schreibt Beiträge für die Presse, arbeitet an der Chronik des Sanitätskommandos, war an der Entwicklung eines Flyers und an der Standortbroschüre beteiligt.

Von Wachdiensten und Manövern einmal abgesehen, geht sie von 6 bis 16 Uhr einer relativ geregelten Arbeit nach. Danach bleibt Zeit für Hobbys, sie liebt den Fußball (links außen), fährt gern Inliner und Rad, mag lesen und tanzen.

"Ich würde sofort noch einmal zur Bundeswehr gehen" sagt Claudia Skopnick bestimmt. Und ihr Vorgesetzter Major Gerhard Horstmann verrät: "Eigentlich hätte sie das Zeug für eine Offizierslaufbahn, die Prüfungen und Bewerbungen dafür hatte sie bereits erfolgreich bestanden." Die junge Frau lächelt, sie habe sich an dieser Stelle für das private Glück entschieden. Am 4. April gab sie einem Soldaten das Ja-Wort. Dabei hatte sich ihr Angetrauter geschworen, niemals eine Soldatin zu heiraten. Claudia Skopnick überzeugte ihn vom Gegenteil. Ihre Flitterwochen verbrachte Claudia in der neuen Heimat, genauer gesagt zwischen Köln und Bonn. "Ich war endlich einmal zu Hause, lernte meine neue Umgebung kennen und genoss die Zeit mit meinem Mann", verrät sie.

Ihre Tage in Weißenfels sind gezählt, im Rahmen der Familien-Zusammenführung beantragte die Frischvermählte ihre Versetzung. "Es gibt bisher kaum eine Soldaten-Ehe, so dass wir eine Art Vorreiter-Rolle übernehmen und dadurch etwas Glück haben", sagt sie. Claudia ist in wenigen Tagen ganz in der Nähe ihres Mannes, der übrigens einen Dienstgrad unter ihr steht.