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Forstbereiche Forstbereiche: Förster Schubert wechselt das Revier

Von Karin Großmann 18.10.2002, 17:49

Breitenbach/MZ. - Henry Schubert hat das Revier gewechselt. Der Profener war seit 1973 Revierförster in Hohenmölsen. Jetzt steht der 53-Jährige dem Revier Breitenbach vor. "Das hängt mit der neuen Struktur im Landesforstbetrieb zusammen", erklärt er und holt aus dem Schrank in der Revierförsterei Breitenbach eine Karte.

Die Reviere sind neu aufgeteilt worden. Jeder Revierförster müsse heute eine Betriebsfläche von mindestens 1 200 Hektar haben. Außerdem wurden die Reviere bei der neuen Gebietsaufteilung den Gemarkungen der Kommunen angeglichen. Im Zeitzer Bereich gibt es nun kein Forstrevier Kayna mehr. Der ehemalige Breitenbacher Revierförster Dietmar Hold wurde ins Forstamt nach Naumburg versetzt, bearbeitet dort das Sachgebiet Liegenschaften.

Das Breitenbacher Revier sei eigentlich ganz anders als das Hohenmölsener, in dem er fast 30 Jahre seine Spuren hinterließ. Das betreffe den Baumbestand genauso wie die Eigentumsarten. Während er es im Hohenmölsener Revier vorwiegend mit Privatwald und Treuhandwald zu tun hatte, handelt es sich im Breitenbacher Revier hauptsächlich um Landes- und Betreuungswald. Es umfasst die Gemarkung von 14 Gemeinden.

Er habe sich um hoheitliche Aufgaben im Forst und um die Betreuung der privaten Waldbesitzer zu kümmern. Schubert hat den Hut abgesetzt, blättert in einem dicken Ordner. Wirtschaftsbuch ist darauf zu lesen. "Das sind die Forsteinrichtungsunterlagen für den Landeswald in meinem Revier", sagt er. Die werden alle zehn Jahre neu erarbeitet, liegen gerade frisch vor. Darin seien alle Waldbestände erfasst und festgelegt, welche forstwirtschaftlichen Handlungen dort in den nächsten Jahren in den einzelnen Abteilungen vorzunehmen seien. Daraus habe er die Aufgaben für die Waldarbeiter abzuleiten.

Er müsse Kahlhieben, die sich über Jahre hinweg ziehen, genauso planen wie Verjüngungen des Waldes (Durchforstungen) und Wiederaufforstungen.

Am Stickelsberg, direkt an einem Wanderweg im Breitenbacher Forst, wird gerade eine Fläche kahl geschlagen. "Für die Bodenverhältnisse stehen die Fichten hier falsch", sagt Schubert. Eichen würden auf diesem Boden besser wachsen. "Traubeneichen, Winterlinden und Hainbuchen werden im Frühjahr hier neu gepflanzt. Wenn die Kultur Jahre später dann sicher steht, werde das nächste Fichtenstück abgeholzt.

Natürlich sei er noch viel im Wald unterwegs, sagt der passionierte Förster, der sich gleich nach der Schule zum Forstfacharbeiter ausbilden ließ und nach der Armeezeit in Schwarzburg Forstwirtschaft studierte. Er müsse Bestände kontrollieren und auch die Einhaltung des Arbeitsschutzes bei Waldarbeiten. Das mache er übrigens in allen Revieren des Burgenland-Forstamtes. Er zeichnet die Bäume aus, die gefällt werden und markiert besonders wertvolle, denen bei der Pflege in Zukunft die Aufmerksamkeit gilt.

Wöchentlich hält der Revierförster Sprechstunden ab. Dann hat er immer auch den Block mit den Nebennutzungsabgabescheinen parat. "Die sind für die Brennholzselbstwerbung", erklärt er. Wer Holz beispielsweise im Kamin verfeuern wolle, könne es sich gegen einen Obolus in einem von ihm zugewiesenen Waldstück sammeln. "Das trifft auch für Reisig zu, das bald als Grabschmuck gebraucht wird und beispielsweise an jenem Kahlschlag am Stickelsberg jetzt liegt", sagt er.