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Fernwasserring um Zeitz schließt sich

Von HARTMUT LANDES 07.10.2009, 18:42

DROSSDORF/MZ. - Im Auftrag der Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland (Midewa) verlegen derzeit Mitarbeiter der Firma Beermann Bohrtechnik im Bohrspülverfahren rund 1 200 Meter PE-Wasserleitung von Kuhndorf nach Rippicha durch das Kuhndorftal. Die Arbeiten sind der dritte und letzte Bauabschnitt im Rahmen der Versorgung der umliegenden Ortschaften mit Fernwasser aus der Elbaue. Damit schließt sich der Kreis um Zeitz in Sachen Fernwasserversorgung.

Nach Aussage von Midewa Niederlassungsleiter Volker Wagner, der für den Bereich "Weiße Elster Zeitz" verantwortlich ist, werden mit dem jetzt im Bau befindlichen Teilstück die Ortschaften Kuhndorf, Frauenhain, Droßdorf, Schellbach und Bergisdorf für die Anbindung an das Fernwassernetz angeschlossen. "Mit dem Fernwasser werden wir auch einen höheren Druck in den Leitungen haben. Er steigt von zwei auf zehn bar", erklärt Wagner. Aus diesem Grund habe die Midewa auch entschieden, die alten Asbestzementleitungen durch neue PE-Leitungen zu ersetzen. "Es war zu befürchten, dass die alten Leitungen dem höheren Druck nicht standhalten", begründet der Midewa-Niederlassungsleiter. Rund 200 000 Euro lässt sich der Wasserversorger die Arbeiten am dritten Bauabschnitt kosten, der in wenigen Wochen abgeschlossen sein soll. Rund 60 000 Euro davon seien Eigenleistungen der Midewa, sagt Wagner. Im Dezember soll die Einspeisung des Fernwassers beginnen.

Hauptauftragnehmer ist die Firma Beermann Bohrtechnik. Sie verwendet bei ihren Arbeiten modernste Technik und setzt auf das Bohrspülverfahren, das ein Schachten von Leitungsgräben unnötig macht. "Das schont zum einen die Landschaft und geht zum anderen sehr schnell", erläutert Beermann-Niederlassungsleiter Henry Stuke. Drei Mitarbeiter treiben am Ortsrand die Bohrungen voran. Der Star des Teams ist jedoch keiner von ihnen, sondern eine Maschine: die Grundo Drill 20S. Wie ein Wurm treibt sie ihre Bohrstange bis zu 300 Meter weit in der Erde entlang. Immer elektronisch gesteuert und auf den Punkt genau. Gut 150 Meter Vortrieb schafft sie pro Tag. Lugt der Bohrkopf aus der Erde, wird daran die zu verlegende Leitung durch den Kanal gezogen. Stuke sagt: "Es ist ein umweltschonendes Verfahren und vielfältig einsetzbar, nicht nur beim Wasserleitungsbau."

Für die Midewa war ein weiterer Vorteil ausschlaggebend, diese Technik zu nutzen. "Es geht sehr schnell und das spart Kosten", sagt Volker Wagner. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden im Gebiet um Droßdorf weitere rund 1 600 Personen mit Fernwasser versorgt. Im Zuge des gesamten Leitungsbaus in den Bereichen Wittgendorf, Geußnitz, Würchwitz und Kayna werden dann 7 000 Personen mehr mit Fernwasser aus der Elbaue leben. Gegenüber der Versorgung mit Trinkwasser aus örtlichen Quellen ist das Fernwasser deutlich weicher. Es enthält zudem kein Nitrat mehr.