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Drei Monate nach Anschlag Drei Monate nach Anschlag: Keine Spur zu Brandstiftern von Tröglitz

03.07.2015, 06:33
Blick auf den ausgebrannten Dachstuhl der zukünftigen Unterkunft für Asylbewerber in Tröglitz
Blick auf den ausgebrannten Dachstuhl der zukünftigen Unterkunft für Asylbewerber in Tröglitz dpa Lizenz

Tröglitz - Drei Monate nach dem Brandanschlag auf ein fast fertiges Asylbewerberheim in Tröglitz (Burgenlandkreis) gibt es noch immer keine heiße Spur zu den Tätern. Es werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt, sagte Klaus Wiechmann von der zuständigen Staatsanwaltschaft in Halle. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Fall noch aufklären können.“

Derzeit werde routinemäßig geprüft, ob es Verbindungen mit einem Brandanschlag auf eine unbewohnte Asylunterkunft im sächsischen Meißen gebe. Dort hatten Unbekannte vor einer Woche Feuer gelegt. Auch Verbindungen zu früheren Brandstiftungen in der Umgebung seien abgeglichen worden. Bisher gebe es jedoch keine heiße Spur, sagte Wiechmann.

In Tröglitz hatten die Brandstifter die leere Asylunterkunft in der Nacht zum 4. April angezündet. Das Mehrfamilienhaus ist seither unbewohnbar. Die Polizei fand Kanister und einen auffälligen Schlüsselbund am Tatort und bat die Öffentlichkeit um Mithilfe. Für den entscheidenden Hinweis wurden zudem 20 000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Der zuständige Burgenlandkreis änderte nach dem Brand seine Pläne. Statt 40 Asylbewerbern leben derzeit drei Flüchtlingsfamilien mit kleinen Kindern in Tröglitz. Langfristig sollen tatsächlich 40 Menschen dort unterkommen.

Im Ort hält sich hartnäckig das Gerücht, der Eigentümer könnte das Haus möglicherweise selbst angezündet haben. „Wenn der Mann sich verdächtig gemacht hätte, dann wäre das eine heiße Spur für uns“, kommentierte Wiechmann diese Spekulationen. (dpa)