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"Der Storch hat keine Landebahn mehr" "Der Storch hat keine Landebahn mehr": Zeitz verliert Frauenklinik und Geburtshilfe

Von Angelika Andräs 17.10.2019, 14:46
Viele Zeitzer und Mitarbeiter des Krankenhauses waren zur Übergabe der knapp 11.000 Unterschriften zum Erhalt des Zeitzer Klinikums gekommen. Doch leider hat die Aktion nichts gebracht. 
Viele Zeitzer und Mitarbeiter des Krankenhauses waren zur Übergabe der knapp 11.000 Unterschriften zum Erhalt des Zeitzer Klinikums gekommen. Doch leider hat die Aktion nichts gebracht.  R. Weimer

Zeitz - Der Storch hat keine Landebahn mehr in Zeitz. So kommentierte ein Arzt des Zeitzer Georgius-Agricola-Klinikums am Donnerstagnachmittag die Erkenntnisse aus der Mitarbeiterversammlung. Zu der war außerordentlich von der Geschäftsleitung eingeladen worden. Jeder ahnte, worum es gehen könnte: Die Frauenklinik mit gynäkologischer Abteilung und Geburtshilfe soll ab 1. Januar nach Naumburg verlegt werden.

Herber Schlag für Zeitz: Krankenhaus verliert Frauenklinik und Geburtenhilfe

Jetzt ist es Gewissheit. Nach den der MZ vorliegenden Informationen verliert das Saale-Unstrut-Klinikum in Naumburg, das neben dem Zeitzer Krankenhaus zur insolventen Klinikum Burgenlandkreis GmbH gehört, keine Abteilung oder Fachklinik. Für Zeitz ist das ein herber Schlag. Auch der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) ist fassungslos. „Diese Entscheidung ist eine Katastrophe und eine Demütigung für Zeitz. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagt er der MZ auf Anfrage, „es muss trotz allem sichergestellt sein, dass auch zukünftig Kinder in Zeitz geboren werden!“ Nähere Informationen oder eine Bestätigung der Pläne aus Naumburg gibt es noch nicht. Landrat Götz Ulrich (CDU) antwortet aber am Donnerstag auf die MZ-Anfrage.

„Der vorgestellte Sanierungsplan, den die im Insolvenzverfahren beteiligte Gesamtgläubigerschaft noch bestätigen muss, wird dem Aufsichtsrat und mir am Freitag vorgestellt. In der weiteren Konkretisierung erwarte ich dazu konkrete Vorschläge, wie die Schließung oder Zusammenführung von Abteilungen kompensiert und welche neuen Abteilungen und Geschäftsfelder stattdessen angesiedelt werden können“, sagt er. Am drängendsten für Zeitz sieht er den Um- und Ausbau in der Notaufnahme. Um die Pläne mit dem Land Sachsen-Anhalt abzustimmen und Möglichkeiten zur Unterstützung zu prüfen, hat er Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) nach Zeitz eingeladen. Sie wird bereits am Montag kommen, wie Ulrich sagt. (mz)