Bürger verlangen Einsatz der Gemeinde

Langendorf/MZ. - Das wollten Langendorfer am Dienstagabend in der Einwohnerfragestunde ihres Ortschaftsrates wissen. Doch selbst Ortschaftsbürgermeister Eckhard Fenn (parteilos) musste passen. Auch er habe keine anderen Informationen, als dass der Besitzer jener Fläche dort in den Bau einer solchen Anlage investieren will. Auf einem Gelände, das die Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt im Rahmen der Flurneuordnung und mittels eines Staatsvertrages erklärtermaßen tauschen wollen. Der Aufstellung eines Bebauungsplanes verwehre sich die Gemeinde Elsteraue nicht. Die Kosten dafür übernähme der potenzielle Investor GUK GmbH, der als Firmensitz Langendorf angibt.

Die angrenzenden thüringischen Städte Lucka und Meuselwitz und dazu das sächsische Groitzsch laufen Sturm gegen das Vorhaben direkt vor ihrer Nase, für das Reste einer Sortieranlage bei Chemnitz per Straße herangebracht werden sollen. Als sicher gilt, dass Vertreter entsprechender Bürgerinitiativen und die Bürgermeisterinnen von Lucka und Meuselwitz beim nächsten Anhörungstermin im Landesverwaltungsamt Halle, das ist die zuständige Genehmigungsbehörde, ihre ablehnende Haltung bekräftigen werden.

Der Langendorfer Axel Fickler sagte: "Von unserer Gemeinde hören wir überhaupt nichts dazu. Aber uns betrifft es direkt." Und Ortschaftsrätin Bärbel Bandel ärgerte sich, dass das Problem den Gemeinderat nicht zu interessieren scheine. Von der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am 14. Februar war dieses Thema auf Antrag von Bürgermeister Manfred Meißner (parteilos) wieder heruntergenommen worden. "Wie ignorant ist der Gemeinderat eigentlich?" fragte Bender erbost. Da der Ortschaftsrat selbst nicht zu einer regelrechten Einwohnerversammlung einladen dürfe und Meißner es nicht tue, erwarte man, dass er spätestens in der nächsten Sitzung des Ortschaftsrates Langendorf am 10. Juni Auskunft in dieser Angelegenheit gibt.