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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Monsterfrösche in Kayna

Von Yvette Meinhardt 03.09.2012, 11:59

Kayna/MZ. - Sie tragen grüne Strumpfhosen, als Ärmel dienen knallenge Damen-Leggins, die Kopfbedeckung besteht aus einer grünen Badekappe und großen Styropurkugeln - die Frösche im neuen Theaterstück der Kaynaer Laienspieler sind der absoluter Hingucker. "Die Strumpfhosen zwicken und zwacken, und ich möchte sie garantiert nicht jeden Tag tragen", verrät Udo Prescher und lacht dabei. Doch für die Generalprobe am Sonntagabend mussten sich die Frösche schon mal in ihre hautengen Kostüme zwängen. Seit Wochen trainieren sie für ihren großen Auftritt. Die Ballettschritte sind einstudiert, das Quaken kommt gelegentlich vom Band und auch mal live. Die große Premiere folgt am kommenden Sonntag.

"Der Zigeunerteich" heißt das neue Stück der Kaynaer Laienspieler. Es fußt auf einer Sage aus dem Schnaudertal, die sich exakt 2 555 Schritte von Zettweil entfernt in Richtung Pöhla, ereignet haben soll. Demnach konnte eine Wöchnerin das ständige Quaken der Frösche nicht mehr ertragen und bat die Zigeuner darum, Abhilfe zu schaffen. Die schöne Mirella versprach zu helfen. Tanzende Nixen, ausdrucksstarke Hexen, hübsche Zigeunerinnen und eben die Frösche entführen die Gäste in eine geheimnisvolle Sagenwelt. Insgesamt 25 Kinder, Frauen und Männer wirken mit, hinzu kommen Tontechniker und weitere Helfer hinter der Bühne. Seit Monaten proben, werkeln und improvisieren die Hobby-Schauspieler.

"Ich stehe zum ersten Mal auf der Bühne und habe ganz schön Lampenfieber", verrät Mandy Gaudes, eine der hübschen Zigeunerweiber. Sie wohnt in Mahlen und kam über ihre Tochter Pia (sie spielt eine Nixe) zum Laienspiel. Ehemann Jens Gaudes quakt als Frosch über die Bühne. "Es ist ein tolles Stück geworden", lobt Annett Zeugner. Sie durfte der Generalprobe beiwohnen, denn ihr neunjähriger Sohn Niklas spielt einen kleinen Teufel. "Wir haben die ganzen Ferien geübt und unseren Urlaub extra nach dem Probenplan ausgerichtet. Niklas ist mächtig aufgeregt und konnte schon am Abend vor der Generalprobe nicht einschlafen", verrät die Mutter. "Am schlimmsten war das Schminken. Ich musste 45 Minuten stillsitzen und durfte danach die Farbe nicht verwischen", sagt der Viertklässler. Zur Premiere begleiten ihn Eltern und Großeltern.

Wie die Geschichte mit den Zigeunern und den Monsterfröschen ausgeht, wird an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel sei gesagt, die Tiere haben ein schweres Los. "Unsere Weiber sind nach Kayna in den Teich gezogen, denn die langbeinigen Frösche machen größere Sprünge. Wir haben kein Bier, keine Weiber und trübe Aussichten im Teich", rufen Udo Prescher und die anderen Monsterfrösche im Chor.