Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Feiern im Haus am See
KRETZSCHAU/MZ. - Sie hatten das Programm mit drei Übernachtungen gebucht. "Wir waren mit unseren Männern schon im letzten Jahr hier", sagen Petra Buschmann und Simone Lorkowski aus Lichtenstein in Sachsen. Ihnen hat die Landschaft und die Ruhe gefallen. Sie haben das weiterempfohlen. "Jetzt sind wir mit unserer Sportgruppe, wir spielen Volleyball, wieder gekommen", sagt Frau Buschmann. Auch manche Kinder sind dabei, insgesamt sind 17 Lichtensteiner angereist.
Hier könnte man sich mit Freunden unterhalten, entspannen, wurde gut versorgt. Doch sie blieben nicht nur in der Jugendherberge und umwanderten den See. Am Freitag hat Herbergsvater Ingo Binneweis seine Silvestergäste in die benachbarte Elsterstadt Zeitz mit dem Bus auf Entdeckungsreise geschickt. Die haben die Unterirdischen Gänge kennengelernt und dann das Museum auf Schloss Moritzburg besucht. Und sie haben auch die Sektkeller in Freyburg besucht.
Jetzt wissen auch Grit Sonntag, ihr Mann Sepp und die beiden Kinder Peter (10) und Tim (12), dass es in Zeitz ein Kinderwagenmuseum gibt. Die Familie aus Sebnitz bei Dresden nutzt immer wieder Jugendherbergen als Unterkunft. "Ich bin Jugendherbergemitglied, bekomme regelmäßig Angebote zugeschickt", erzählt die Mutter. Sie fand das Winterangebot in Kretzschau nicht schlecht, habe dann im Internet nachgeschaut, was die Gegend zu bieten hat. "Wir denken jetzt schon darüber nach, im Sommer wieder zu kommen", sagt Grit Sonntag. "Dann bringen wir unsere Fahrräder mit und erkunden die Gegend damit." Auch die Ausfahrt nach Zeitz hat ihr gefallen. Das Unterirdische Zeitz und das Museum im Schloss wird sie weiterempfehlen. Nur etwas über die Industriegeschichte von Zeitz und Umgebung habe ihr bei der Busreise gefehlt. Ihre Familie haben aber auch gemerkt, dass eine Menge Häuser offensichtlich irgendwann mal abgerissen werden müssen, damit die Stadt attraktiver wird. Und als sie einen Spaziergang rund um die Jugendherberge gemacht hat, haben sie keine Gaststätte gefunden, in der die Familie Kaffee trinken konnte.
Den Silvesternachmittag verbrachten sie im Freizeitzentrum der Jugendherberge. Erst wurde gekegelt, dann spielten die Männer der Sportgruppe Skat. Andere , vor allem Jugendliche, spielten Billard, der Fernseher lief. Ausruhen, bevor die Party beginnt, mit der das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt wurde.
Es war die Zeit, in der Binneweiß mit insgesamt acht Mitarbeitern das kalt-warme Büfett vorbereitete und den Speisesaal dekorierte. Als Urgestein arbeitet er seit 1984 in der Jugendherberge, seit mittlerweile sieben Jahren auch seine Frau Petra als Küchenchefin. Silvester zu arbeiten, damit andere feiern können, ist für sie normal.
Das macht auch Küchenhilfe Conny Friebe und Koch Marion Schöppe nichts aus. Schöppe freute sich auch deshalb auf die Silvesterarbeit, weil er nach dem Probearbeiten im April seit Mai einen Arbeitsvertrag erhalten hat. Für das Büfett füllt er einen attraktiven Obstkorb. Der war aber nicht nur als Dekoration gedacht, sondern wurde in der Nacht aufgegessen.
Dass die Jugendherberge gern für die Silvesterparty genommen wird, liegt auch an den Angeboten für die Kinder. Im Clubraum hatten sich die Kinder, die wollten, getroffen, um zu basteln und sich damit auf die Party vorzubereiten. Und manche Mädchen und Jungen fanden zum ersten Mal einen Schokoladenbrunnen und genossen ihn. Die Erwachsenen besuchten Binneweiß öfter an seiner Cocktailbar, ehe zur Jahreswende das Feuerwerk begann.
