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Brand in Geußnitzer Straße Brand in Geußnitzer Straße: Mieter warten auf den Gutachter

Von Yvette Meinhardt 01.06.2016, 09:30
Ingrid Schulze zeigt auf die Tapete, die sich ablöst.
Ingrid Schulze zeigt auf die Tapete, die sich ablöst. Yvette Meinhardt

Zeitz - Ein unglaublicher Gestank erfüllt das Treppenhaus noch vier Tage nach dem Brand im Mehrfamilienhaus in der Geußnitzer Straße. „Als ich in das Haus kam, traf mich der Schlag. Alles verrußt und dieser beißende Geruch“, sagt Tino Meinel. Der junge Mann war am Wochenende bei seinen Schwiegereltern zu Besuch und hatte von dem Brand zuerst gar nichts mitbekommen.

„Ich stand am Sonntagabend vor der Tür und sah das Polizeisiegel, bin dann zur Polizei und habe alles erfahren“, erzählt er weiter. Zwei Nächte kam er dann bei seiner Freundin unter. Am Dienstagvormittag war dann großes Saubermachen angesagt. Vor allem im Treppenhaus hielt sich der Ruß hartnäckig auf den Stufen. „Ich habe schon vier Eimer Wasser zum Wischen gebraucht“, sagt er.

„Da hilft nur gutes altes Fit, um den Ruß wirklich wegzubekommen. Ich habe auch ein paar Mal gewischt“, sagt Ingrid Schulze. Sie wohnt gleich neben der Wohnung, in dem der Brand ausgebrochen war. Hier sind auch die Wände schwarz gefärbt, Tapete hängt lose über der Wohnungstür. Am Sonnabend nach dem Brand wurden Strom und Wasser abgeschaltet. Aus diesem Grund taute die Gefriertruhe ab und auch der Kühlschrank.

Zahlt die Hausratversicherung?

„Ich muss nun erstmal sehen, was verdorben ist“, sagt Ingrid Schulze, und ob ihre Hausratversicherung dafür zahlt. „Bei mir ist auch das Laminat im Flur in Mitleidenschaft gezogen, ansonsten habe ich erst einmal alle Fenster auf zum Lüften“, erzählt Ingrid Schulze. Und auch die Nachbarin von gegenüber hat in ihrer Wohnung alle Fenster geöffnet.

„In meinen vier Wänden stinkt es zum Glück nicht mehr so schlimm. Ich habe schon die erste Nacht wieder hier geschlafen“, sagt Isolde Storbeck. Am Montagnachmittag habe sie einen Anruf vom Ordnungsamt erhalten, dass sie wieder zurückkönne. „Obwohl ich bei meiner Tochter gut untergekommen war, habe ich mich sehr gefreut, dass ich wieder nach Hause konnte“, sagt die Mieterin. Nach Inaugenscheinnahme sieht das Treppenhaus schlimm aus und muss saniert werden.

„Das Wichtigste ist, dass niemand in dem Feuer umgekommen ist und sich die materiellen Schäden doch in Grenzen halten. Denn die meisten Wohnungen sind schon wieder bewohnbar. Nur die Wohnung direkt unter der Brand-Wohnung ist sehr in Mitleidenschaft gezogen und aktuell nicht bewohnbar“, sagt die private Vermieterin aus Halle (Name liegt der MZ vor). Noch in dieser Woche kommt ein Gutachter, das sei vor allem für die Versicherung notwendig. Er wird die Schäden feststellen und erst danach können auch die Aufträge zur Instandsetzung und Sanierung ausgelöst werden. Doch die Vermieterin geht davon aus, dass die Reparaturen dann relativ kurzfristig ausgeführt werden können. (mz)

Tino Meisel muss mehrfach die verrußte Treppe wischen.
Tino Meisel muss mehrfach die verrußte Treppe wischen.
Yvette Meinhardt