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Er spendet seit über 40 Jahren Blutspenden: Dieser Zangenberger ist der Topspender

Von Meike Ruppe-Schmidt 08.07.2018, 10:03
Karl-Ulrich Axthelm will mit seiner Blutspende Leben retten.
Karl-Ulrich Axthelm will mit seiner Blutspende Leben retten. Hartmut Krimmer

Zeitz - Manche Menschen können kein Blut sehen. Nicht so Karl-Ulrich Axthelm. Der 68-jährige Zangenberger sieht regelmäßig zu, wie ihm der Lebenssaft entnommen wird, ohne dabei in Ohnmacht zu fallen. Denn Axthelm ist Blutspender. Genauer gesagt ist er der Top-Spender beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Zeitz. Ganze 137 Mal hat er sich die Nadel für den guten Zweck anlegen lassen. So oft wie kein anderer in der Stadt.

68-jähriger Zangenberger spendet schon, seit er Student ist

„Für mich ist es einfach eine perfekte Möglichkeit, ganz leicht ein gutes Werk für Menschen zu vollbringen, die unsere Hilfe dringend nötig haben“, sagt er. Positiver Nebeneffekt: „Ich erfahre so auch regelmäßig meine eigenen Gesundheitswerte.“ Gespendet hat Axthelm schon als junger Mensch. „Ich begann damit 1970 in meiner Studentenzeit in Leipzig“, erinnert er sich.

„Damals habe ich mit meinen Kommilitonen regelmäßig im St.-Georg-Krankenhaus Blut abgegeben, weil wir uns ein bisschen Geld dazu verdienen wollten.“ 48 Mark habe es damals pro Spende gegeben. Was anfangs ein Zuverdienst war, tat er später aus Überzeugung.

Karl-Ulrich Axthelm will die 150. Blutspende schaffen

Bis heute nimmt der gebürtige Zangenberger alle acht Wochen die Möglichkeit wahr, zur Blutspende zu gehen. „Für die 120. Spende wurde ich vom DRK ausgezeichnet.“ Sein Ziel: die 150. Spende zu schaffen. Schwindel, Kreislaufbeschwerden und Müdigkeit kennt er dabei nicht. Vielleicht auch, weil er als leidenschaftlicher Hobby-Angler den ein oder anderen Fisch geschlachtet hat und dadurch schon früh die Berührungsängste mit dem roten Lebenselixier verloren hatte.

„Bereits als Knirps bastelte ich mir aus Stock und Strick eine Angel und spielte Fischefangen“, erzählt Axthelm. Mit 13 bekam er endlich seine eigene Angel, machte damit in der Luckenauer Schädemulde seinen ersten Fang. Später nahm Axthelm an vielen Wettkämpfen im Sportangeln teil, wurde 1989 Bezirksmeister im Friedfischangeln und nahm anschließend an der letzten DDR-Meisterschaft in Eisenhüttenstadt teil.

Seine Leidenschaft ist die Jagd

Als er nach der Wende eine Firma gründete, fehlte ihm jedoch die Zeit für den Sport. Den Vorsitz des Kreisangelvereins führte er trotzdem weiter. Bis er vor fünf Jahren den Zeitzer Angelfischereiverein gründete. Inzwischen ist Axthelm Rentner - und ihn hat eine neue Leidenschaft gepackt: die Jagd.

„Es gibt in meinem Freundeskreis einen Jäger und ich habe mich von seiner Begeisterung anstecken lassen“, so der Zangenberger.

Im vergangenen September machte er seinen Jagdschein und seit Ende letzten Jahres darf er auf die Pirsch gehen. Sein Revier: der Zangenberger Tiergarten. Waschbären, Füchse und einen Rehbock hat er dort zur Bestandsregulation schon erlegt. Und ähnlich wie beim Angeln genießt er auch dabei vor allem eins: die Stille der Natur, die ihn umgibt, wenn er auf den Brettern des Hochsitzes Platz nimmt. (mz)