«Blaues Band - Wassertourismus in Sachsen-Anhalt»: «Blaues Band - Wassertourismus in Sachsen-Anhalt»: Bootscorso und Venezianische Nacht

Weißenfels/MZ. - Unter dem Thema "Blaues Band - Flusslandschaft - Wassertourismus in Sachsen-Anhalt" soll im nächsten Jahr ein Katalog im Land herausgegeben werden, an dem die Weißenfelser mitarbeiten wollen. Denn jede Stadt kann sich hier einbringen. Doch nicht etwa die Stadtverwaltung allein, so ist im Amt für Kultur und Wirtschaftsförderung zu erfahren. "Wir verstehen uns lediglich als Koordinator, der Gastronomen und Vereine, die an der Saale angesiedelt und mit dem Fluss verbunden sind, mit ins Boot holen möchten", erklärt Amtsleiterin Viola Schikorr. Und sie verweist auf die Auftaktveranstaltung zu diesem Thema mit dem Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Horst Rehberger (FDP), Ende des vergangenen Monats in Magdeburg. Vertreter von den Weißenfelser Naturfreunden und dem Ruderverein über die Petrijünger bis zur Marinekameradschaft und jenen Motorboot-Enthusiasten die vor Jahren zum Schlossfest den Bootscorso auf der Saale organisiert haben, wolle die Stadt dabei haben. "Wenn wir schon einen Fluss haben, der durch unsere Stadt fließt, sollten wir daraus Kapital schlagen", macht Viola Schikorr das Anliegen deutlich. Denkbar seien die verschiedensten Feste vom Fischerfest, das die Petrijünger und die Marinekameradschaft vor zwei Jahren gemeinsam aus der Taufe gehoben haben, über das Fischerstechen des Live-Clubs bis zum Wassersportfest, das Gastwirt Hans-Jürgen Engeln vom Weißenfelser "Saaleblick" im Vorjahr mit vielen Gleichgesinnten ins Leben gerufen hat. Im nächsten Jahr denkt Engeln sogar an eine Venezianische Nacht. "Und warum sollte nicht auch der Bootscorso wiederbelebt werden", fragt Mitarbeiterin Ines Hantscher. Sie könnte sich ein solches Spektakel für das nächste Schlossfest vorstellen. "Und zwar am Freitagabend, wenn der Seumeverein erneut zum Fackelumzug einlädt. Beides passt gut zusammen", findet sie.

Ein Problem haben die Weißenfelser allerdings: Wenn da nicht die vier Schleusen mit ihren festen Öffnungszeiten wären: Donnerstag bis Montag von 9 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Dienstag und Mittwoch geschlossen. "Das hängt damit zusammen, dass die Schleusenwärter dem Öffentlichen Dienst angehören", erklärt Viola Schikorr. "Wenn hier die Bedingungen nicht gelockert werden, brauchen wir nicht anzufangen, den Wassertourismus anzukurbeln. Denn Weißenfels werde wegen dieses Problems gemieden und gar nicht erst angesteuert. Der Schiffsführer der "Fröhlichen Dörte" aus dem Naumburger Raum wisse ein trauriges Lied davon zu singen. Er würde ja gern, weil der Bedarf vorhanden sei, aber die Zeiten müssten flexibel gestaltet werden. Das Land habe hier Unterstützung zugesagt.