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Autobahn Bereit für Eis und Schnee

Tonnenweise Salz und Sole, mehr Personal und umgerüstete Fahrzeuge: Wie die Weißenfelser Autobahnmeisterei für die Wintersaison gerüstet ist.

Von Iris Richter 03.11.2022, 08:00
Die Fahrzeuge der  Autobahnmeisterei Weißenfels sind für den Einsatz auf den winterlichen Autobahnen der Region vorbereitet. Auf einer Breite von 7,50 Metern kann dieses Räumfahrzeug Schnee schieben.
Die Fahrzeuge der Autobahnmeisterei Weißenfels sind für den Einsatz auf den winterlichen Autobahnen der Region vorbereitet. Auf einer Breite von 7,50 Metern kann dieses Räumfahrzeug Schnee schieben. Foto: Iris Richter

Osterfeld/Weissenfels/MZ - Wenn die Meteorologen für die nächsten Tage auch Abkühlung vorausgesagt haben, scheint der Winter noch in weiter Ferne. Nicht so für die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Weißenfels. Bereits im Oktober beginnen die Mitarbeiter hier, ihre Technik fit für den Winter zu machen. „Sollte ein früher Wintereinbruch kommen wie 2017, wo wir schon am 24. Oktober zum ersten Mal im Winterdiensteinsatz waren, haben wir dann vielleicht nicht alle unsere Fahrzeuge einsatzbereit, aber so viele, dass wir ausrücken können“, sagt Betriebsleiter Daniel Pförtsch. Denn Startschuss für die Winterdienstbereitschaft ist traditionell der 1. November. An diesem Tag gehen die Kollegen des Betriebsdienstes der Niederlassung Ost der Autobahngesellschaft des Bundes in den Schichtbetrieb über, um rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche auf Glätte und Schneefall reagieren zu können.

Auch die Weißenfelser Mitarbeiter sind gerüstet. Am Mittwoch gab es noch letzte Prüfungen der Gerätschaften an den Fahrzeugen, bei denen beispielsweise die Durchlassmenge der angebauten Streuer gemessen und bei Bedarf nachjustiert wurde. Insgesamt 134 Streckenkilometer auf den Autobahnen 9, 38 und 143 sowie die dazugehörigen Auffahrten, Parkplätze sowie Tank- und Rastanlagen, wo noch einmal etliche Straßenkilometer dazu kommen, müssen die Weißenfelser in den nächsten Monaten bis Ende März wettertechnisch genau im Blick haben. Unterstützt werden sie dabei von einem digitalen Warnsystem, das mittels eingebauter Messsonden regelmäßig die Fahrbahntemperatur, aber auch den Salzgehalt auf der Fahrbahn misst und Warnungen per E-Mail an den Betriebsstandort in Kleben oder aufs Handy versendet. Im Bereich der Weißenfelser Autobahnmeisterei gibt es insgesamt vier Sonden, die entsprechende Daten liefern. „Also die Ausrede, wir haben nicht gewusst, dass es glatt ist, gilt schon seit Jahren nicht mehr. Die letzten Winter haben gezeigt, dass unsere Abläufe stimmen. Diese Härtetests haben wir bestanden“, sagt Daniel Pförtsch. Es spiele keine Rolle, ob es nachts oder am Wochenende schneit. Durch das Schichtsystem könne man jederzeit reagieren, so der Betriebsleiter.

Sebastian Weber, Mitarbeiter der Weißenfelser Autobahnmeisterei, kontrolliert ein Fahrzeug für den Winterdienst.
Sebastian Weber, Mitarbeiter der Weißenfelser Autobahnmeisterei, kontrolliert ein Fahrzeug für den Winterdienst.
Foto: Iris Richter

Insgesamt 1.000 Tonnen Salz und 100 Tonnen Sole haben die Weißenfelser jetzt zum Saisonauftakt eingelagert. Etwa die Hälfte davon konnte man aus der zurückliegenden Saison, die wenig winterlich war, retten. Was allerdings viel klingt, ist es gar nicht. Denn würde es jetzt durchgängig schneien, würde diese Menge gerade einmal für fünf Tage reichen, so Pförtsch. Deshalb seien bereits 500 Tonnen Salz nachbestellt.

Auch beim Personal hat man extra für die Wintersaison aufgestockt und fünf externe Ergänzungskräfte befristet eingestellt. Zudem sind drei der insgesamt sieben Lehrlinge, nämlich jene, die bereits im dritten Lehrjahr sind, in den Winterdienst involviert. Insgesamt stehen so 47 Mitarbeiter für den Winter zur Verfügung. Bei den Fahrzeugen musste der Betriebsleiter in der vergangenen Woche allerdings einen Dämpfer hinnehmen. Bei einem Unfall wurde eines der zwölf Fahrzeuge zerstört. Doch der Ersatz in Form eines Mietfahrzeuges samt Winterdienstausrüstung soll in den nächsten Tagen eintreffen.

Besonders froh ist Daniel Pförtsch darüber, dass die Doppelbaustelle auf der Autobahn 9 zwischen den Abfahrten Weißenfels und Droyßig bald der Vergangenheit angehört. Denn die Verkehrsumlegung ist noch vor Weihnachten geplant. Lediglich Restarbeiten mit geringen Verkehrseinschränkungen sind danach noch fällig. „Solche Baustellen machen den Winterdienst für die Kollegen letztlich nicht einfacher“, so Pförtsch.