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Bademeister laufen der Rutsche nach

Von KARIN GROSSMANN 24.05.2010, 17:41

HAYNSBURG/ZEITZ/MZ. - Mit motivierenden Worten, viel Beifall und Musik, live gespielt von der Schalmeienkapelle Wetterzeube und dem Spielmannszug aus Itzum, schickten sie gemeinsam mit MDR-Moderatorin Andrea Ballschuh die drei Teams auf die Laufrunde. Kraft zum Durchhalten gab ihnen auch der Ritterliche Reitverein Haynsburg. Ines Köhler auf ihrem Pferd Westwind und Berthold Kielmann auf Julipracht waren gemeinsam mit ihrem Knappen Marina Ungewiss von der Burg zur Elsterbrücke herunter gekommen.

Dass so viele Rehmsdorfer nach Haynsburg gekommen waren, hatte seinen Grund. Drei Teams aus dem Sendegebiet des MDR, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, gingen an den Start. Jeweils zwei Moderatoren und ein Bademeister kämpften nach dem Radfahren jetzt beim Laufen um Punkte, um für ihr Sommerbad eine Breitwellenrutsche zu gewinnen. Erst Montagabend fiel die Entscheidung bei der Finalshow im Schreberbad Leipzig, die live im Fernsehen übertragen wurde. "Wir sind für Sachsen-Anhalt aus dem Lostopf gezogen worden", sagte Elsteraue-Bürgermeister Manfred Meißner. Klar, dass der 43-jährige Schwimmmeister und Chef des Naturbades Rehmsdorf, Jörg Wiltschko, sportliche Erfahrung, Willenskraft und Spielbereitschaft einbrachte, um die Rutsche nach Rehmsdorf zu holen. 1982 war er DDR-Meister im Kanu. Der verheiratete Vater dreier Töchter fährt zweimal in der Woche vor dem Frühstück 40 Kilometer Fahrrad. Und er motivierte und unterstützte seine Teamkollegen auf der Tour. Die schmale TV-Reporterin Sandra Yvonne Stieger (Sachsen-Anhalt Heute) vor allem, die sich zwar ein paar Wochen vor dem Triathlon mit Laufen und Radfahren vorbereitet hat, doch eine solche Strecke, wie die zwischen Haynsburg und dem Zeitzer Schloss, noch nie gelaufen ist. Beim Zwischenstopp nahe der Auebrücke in Zeitz kullern ihr Tränen aus den Augen. Auch der Dritte im Sachsen-Anhalt-Team, MDR-Moderator Hanno Bauer, brauchte zwischendurch die Hilfe der Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes, um die Schmerzen im Knie zu lindern. Es klappte aber auch, weil die Sportler viel Unterstützung von den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren, Sport - und anderen Vereinen entlang der Strecke bekamen, davon viele Rehmsdorfer. An der Zwischenstation auf der Elsterwiese brachte MDR-Moderator und Sänger Ronny Krappmann (40) die Zuschauer in Stimmung, zeigte ihnen, wie sie filmreif Beifall klatschend ins Fernsehen kommen. Der MDR berichtete am Abend in seiner Sendung Sachsen-Anhalt-Heute über den Triathlon. "Rehmsdorf gewinnt die Rutsche", sagte auch dessen Neptun. Dafür hatte sich Daniel Feige farbenfroh verkleidet und begrüßte die Sportler mit dem Dreizack in der Hand.

Als Wasserträger beim Zwischenspiel auf der Elsterwiese schleppten die Teilnehmer jeweils zwei mit zehn Liter Wasser gefüllte Eimer. Allerdings zerbrach die Stange, an der sie die Eimer auf der Schulter tragen sollten. Die Spielregeln wurden schnell geändert und weiter ging die Show. Die Menge Wasser, die am Ende im Topf landete, maß der Zeitzer Bürgermeister Hendrik Otto nach, der für diese Etappe zum Schiedsrichter auserkoren wurde.

Knapp fünf Kilometer liefen die Teams dann noch weiter zum Schlosspark. Dort wurden die Sportler wieder mit Beifall empfangen. Unter anderem von Ursula und Manfred Fischer, Elisabeth Sparmann, Doris Müller, Ilona und Bernd Zimmermann sowie Alfreda Wedmann. "Der MDR hat uns und andere Vereine angerufen und gefragt, ob wir dabei sein und die Teams unterstützen wollen", erklärte die Vorsitzende des Frauenvereins Salsitz-Kleinosida. Da seien sie natürlich gekommen und nun an der Elsterwiese und im Schlosspark dabei, sogar mit Verpflegung im Gepäck: toskanischem Brotsalat, zubereitet von Elisabeth Sparmann.

Ehe sich die Teams aber vor dem Finaltag ausruhen durften, ging es noch einmal bei einem Spiel um Punkte. Auf einen Medizinball wurde mit einem Hammer geschlagen. Die kräftigen Bademeister übernahmen das Spiel. Jener aus Sachsen brachte den Ball am weitesten über die Wiese, Thüringen folgte. Optimistisch warteten die Rehmsdorfer auf den Finaltag. "Beim Kanufahren gewinnen wir", hoffte Wiltschko. Viele Einwohner aus der Elsteraue wollten nach Leipzig fahren, um ihr Team auch am Montag zu unterstützen. Am Abend standen sie ihnen auch bei der Finalshow, die zu einer öffentlichen Bade-Party erklärt wurde, im dortigen Schreberbad zu Seite.