Ausstellungsvorhaben in Zeitz Ausstellungsvorhaben in Zeitz: Großer Bahnhof für Bischof Julius Pflug

Zeitz - Eine große Ausstellung wird im Reformationsjahr 2017 in Zeitz an einen bedeutenden Mann, den letzten katholischen Bischof, erinnern: „Dialog der Konfessionen - Bischof Julius Pflug und die Reformation“. Eine Präsentation, die es nicht leicht haben wird in der Flut von Ausstellungen und Veranstaltungen im Rahmen des Reformationsjubiläums.
Deshalb hat der Städtepartnerschaftsverein Detmold-Zeitz beschlossen, im Rahmen seiner Möglichkeiten, dieses große Vorhaben der Stadt Zeitz tatkräftig zu unterstützen, darüber zu informieren, Reiseunternehmen zu motivieren, diesem Ereignis Aufmerksamkeit zu widmen. Damit reiht sich der Verein in die Bewegung „Botschafter für Zeitz“ ein. Unterstützung kommt aber auch von einem Zeitzer. Autor und Herausgeber Roland Rittig hielt in der Volkshochschule Detmold einen Vortrag mit Bildern zum Thema „Julius Pflug. Ein Wegbereiter der Versöhnung in der Reformationszeit“.
Gespräch mit Andersdenkenden
Sein Interesse galt an diesem Abend vor allem einem Menschen, der in den Konflikten seiner Zeit wie kaum ein anderer nach Formen des Dialogs, des Gespräches mit Andersdenkenden suchte. „Man kann nur darüber spekulieren, nach welchen Wegen Pflug in den Konflikten unserer Zeit suchen würde“, meint Roland Rittig dazu, „seine Grundhaltung aber, Gesprächen und Versöhnung den Weg zu bereiten, ist von immerwährender Aktualität.“
Ein Blick in die Geschichte: Zeitz wurde 968 Sitz eines der fünf durch Otto I. im Osten des Reiches neu gegründeten Bistümer. Um 1030 musste Zeitz diesen Rang an die hochadlige Neugründung Naumburg an der Saale abtreten. Doch seit Ende des 13. Jahrhunderts residierten die Naumburger Bischöfe wieder vorrangig im Zeitzer Schloss. Letzter Inhaber dieser Würde war Julius Pflug (gestorben 1564).
Durch Erasmus von Rotterdam geprägter Humanismus
Er gehörte jener Gelehrtengeneration an, die, im Herzen von einem tiefen, durch Erasmus von Rotterdam geprägten Humanismus erfüllt, in den Strudel des Reformationszeitalters gerissen wurde. Ein hochgebildeter, weltgewandter und kluger Kopf, den Erasmus von Rotterdam besonders schätzte und der unter den Humanisten der Zeit den besten Ruf besaß. Pflug begab sich in die regionalen Konflikte des Bistums Naumburg.
Das wiederum wirft für Rittig interessante Fragen auf: Was hat Pflug angetrieben? War er der rechte Mann für diese schwierigen Aufgaben? Wie wirkte Julius Pflug im Zeitalter der Reformation – was konnte er bewegen, bewirken, gestalten? Und nicht zuletzt: Hat er uns heute noch etwas mitzuteilen? Fragen, mit denen sich auch die Ausstellung beschäftigen wird. Und das sicher auch mit Besuchern aus der Partnerstadt Detmold. (mz)