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Ärger mit der Post Ärger mit der Post: Einschreiben verschwunden und es gibt keine Entschuldigung

Von Claudia Petasch 24.06.2016, 06:00
Wo ist der Brief von Christa Bauch geblieben?
Wo ist der Brief von Christa Bauch geblieben? dpa

Theißen - Christa Bauch aus Theißen vermisst ein Einschreiben. Das ist seit Monaten verschwunden. Aufgegeben hatte es ihr Mann kurz vor Ostern, am 21. März, in Theißen. Der Brief, der eine Osterkarte und Geld enthielt, sollte als Einschreiben eigenhändig an ihren Sohn und dessen Freundin nach München gehen.

Familie Bauch dachte, damit auf Nummer sicher zu gehen. Denn das Schreiben darf nur an den Empfänger oder jemanden, der dazu bevollmächtigt wurde, herausgegeben werden. Für diesen Service bezahlt der Kunde auch mehr Briefporto. „Aber der Brief ist bis heute nicht angekommen“, sagt die Theißenerin verärgert.

Ergebnisloses Nachforschen bei der Post

Deswegen hatte sie sich in den letzten Wochen mehrfach an die Post gewandt und gebeten, nachzuforschen, wo ihr Schreiben gelandet ist. Sie nahm an, das dürfte einfach sein, denn bei Abgabe der Sendung erhält der Kunde einen Zettel mit einer Einschreibenummer. Mit der kann er nachverfolgen, wo der Brief ist.

Doch jedes Mal, wenn Christa Bauch beim Kundendienst anrief, erhielt sie eine andere Antwort. Mal hieß es, die Sendung sei von einem Herrn Kohlstock entgegengenommen worden. „Mit dem Namen können aber weder wir noch mein Sohn etwas anfangen. Er ist bei sich die ganze Straße abgegangen, weil er dachte, jemand, der dort wohnt, heißt so“, sagt Bauch. Fehlanzeige, der Brief bleibt verschwunden. Bei einer späteren Nachfrage hieß es vom Kundendienst plötzlich, dass die Sendung in einem Postfach lag und von dort abgeholt wurde. Doch das waren weder der Sohn noch dessen Freundin.

Warten auf den Rückruf

Die Post sicherte ihr zu, weiter nachzuforschen. Mehrere Briefe in der Angelegenheit, die der Kundendienst an Familie Bauch nach Theißen geschickt haben will, sind dort aber nicht angekommen. Versprochene Rückrufe - auf die wartet Bauch noch heute. Vor wenigen Tagen erhielt sie dann ein Schreiben, und da fiel die Frau aus allen Wolken: „Dort steht sinngemäß, mein Brief ist weg, nicht auffindbar, damit sei der Fall für die Post erledigt. Es gibt nicht einmal eine Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten oder den verschwundenen Brief. Da komme ich mir doch veralbert vor.“

Sendung ging nach Berlin

Die MZ fragte bei der Pressestelle der Deutschen Post nach. Dort war man bemüht zu helfen und konnte anhand der Einschreibenummer zumindest ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Die Sendung, die zu der Nummer gehört, ging allerdings nach Berlin, und nicht zum Sohn von Frau Bauch nach München. Aber weder der Empfänger noch der Mann, der die Sendung abholte, ist Familie Bauch ein Begriff. Das lässt vermuten, dass die Theißener von der Post einen Zettel mit einer Einschreibenummer ausgehändigt bekamen, die gar nicht zu ihrem Brief gehört. Wo aber ist ihr Schreiben gelandet? Die Pressestelle zumindest versprach der MZ, weiter zu forschen.

Über dieses Zwischenergebnis kann sich Christa Bauch jedoch nur wundern. Denn das hätte man ihr schon mal so mitteilen können, statt den Fall für erledigt abzutun. Auf eine Entschuldigung hofft sie indes noch immer: „Auch wenn ich nicht mehr glaube, dass der Brief noch irgendwo auftaucht, gehört sich doch wenigstens eine Entschuldigung.“ (mz)