Arbeitsunfall in Gießerei Arbeitsunfall in Gießerei: 40-Jähriger durch flüssiges Eisen schwer verbrannt

Zeitz - Ein Arbeitsunfall hat sich in der Nacht zum Donnerstag in der Eisengießerei Zeitzer Guss ereignet. Laut MZ-Informationen ist dort ein 40-jähriger Mann durch flüssiges Eisen schwer verletzt worden. Wie die Leitstelle des Burgenlandkreises bestätigte, ereignete sich der Unfall am Donnerstagmorgen um 3.30 Uhr. Der Familienvater trug dabei schwere Verbrennungen davon und wurde mit einem Rettungshubschrauber nach Leipzig geflogen.
Zeuge berichtet nach schwerem Arbeitsunfall in Zeitz: „Der Arbeiter hat geschrien.“
Ein Augenzeuge berichtet: „Der Arbeiter hat geschrien. Das ganze flüssige Eisen ist überall breit gelaufen. 22 Tonnen. Überallhin. Das Zeug hat gebrannt. Ich bin total geschockt.“ Maschinen und Geräte wie der Gabelstapler sollen sofort gebrannt haben. Weitere anwesende Arbeiter sollen ebenfalls massive Atemprobleme bekommen haben. Laut weiterer Zeugenaussagen sei ein Großaufgebot an Feuerwehr, Sanitätern und auch ein Seelsorger vor Ort gewesen.
Schwerer Arbeitsunfall in Zeitz: Gusspfanne mit flüssigem Metall soll heruntergefallen sein
Wie die Polizei mitteilt, soll sich eine Gusspfanne mit flüssigem Metall verselbstständigt haben und runtergefallen sein. Laut ersten Ermittlungen geht die Polizei von einem technischen Defekt aus.
„Unsere ganze Anteilnahme gilt dem verletzten Mitarbeiter und seinen Angehörigen. Von unserer Seite unternehmen wir alles, dass der Mitarbeiter die bestmögliche Unterstützung erfährt“, sagt Torsten Tiefel, Geschäftsführer der Silbitz Group.
Schwerer Arbeitsunfall in Zeitz: Lebensgefahr für den Mann besteht nicht
Der verletzte Mitarbeiter wurde zur medizinischen Behandlung in ein Spezialkrankenhaus transportiert. „Nach Auskunft der Ärzte besteht keine Lebensgefahr“, so Tiefel am Freitagnachmittag. Der Unfall sei durch einen technischen Defekt ausgelöst wurden. Die genaue Ursache werde zurzeit von unabhängigen Experten untersucht. Rund 190 Mitarbeiter sind am Standort Zeitz beschäftigt.
Die Silbitz Group ist ein renommiertes Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie mit drei Standorten in Silbitz, Košice und in Zeitz. Der alte Zemag-Standort in Zeitz wurde 2007 erworben. Mit der feierlichen Inbetriebnahme im Juni 2009 schloss sich der Kreis und Silbitz kehrte wieder zurück zum Ursprungsort der Firmengruppe.
Die Silbitz Gruppe investierte vom Bau bis zur vollständigen Auslastung der Produktion über 55 Mio. Euro am Standort in Zeitz.
Heute ist die ZGG – Zeitzer Guss GmbH eine neu errichtete und nach modernsten Gesichtspunkten gestaltete Kundengießerei für Einzelteile und Serien von vier Tonnen bis 45 Tonnen pro Stück mit der Perspektive zu höheren Stückgewichten. Die jährliche Kapazität am Standort Zeitz liegt bei 25.000 Tonnen. Hier werden vor allem die Branchen Windkraft-, Energie- und Antriebstechnik sowie Maschinenbautechnik bedient. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz in Zeitz rund 50 Millionen Euro.
Am Donnerstag und Freitag stand der Betrieb still. „Die genaue Länge einer Stilllegung kann erst nach Ermittlung der genauen Unfallursache und Sicherstellung, dass sich ein derartiger Unfall nicht wiederholt, beurteilt werden“, sagt Tiefel.
Die Zeitzer Guss erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von zirka 50 Millionen Euro. Die Gewerbeaufsicht aus Halle war ebenfalls am Unfallort. „Der Betrieb hat zwei Sachverständige aus der Gießereitechnik beauftragt, Gutachten zu erstellen. Fakt ist, dass in der Gießerei schwere Apparate und schwere Technik eingesetzt wird“, sagt Joachim Krüger, Dezernatsleiter der Gewerbeaufsicht Süd. (mz)