1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Altlastenbeseitigung: Altlastenbeseitigung: Abfall-Loch wird zum Biotop

Altlastenbeseitigung Altlastenbeseitigung: Abfall-Loch wird zum Biotop

Von Anka Stolper-Heinike 09.04.2003, 18:46

Trebnitz/MZ. - Beim Blick über das kahle Deponie-Gelände der ehemaligen Grube "Siegfried" fällt es schwer, sich vorzustellen, dass es hier spätestens 2012 einmal eine parkähnliche Landschaft geben wird. Doch genau das versichern Doris Arndt, Pressesprecherin der Mitteldeutschen Umwelt- und Entsorgungs GmbH (Mueg), und die Leiterin des Trebnitzer Betriebsteiles Maren Holtz.

Seit Mai 2002 läuft die Sanierung des ehemaligen Tagebau-Restlochs. Es wurde noch vor wenigen Jahren als Industrie- und Hausmüllkippe genutzt und stellte vor allem für die Einwohner der angrenzenden Gemeinden Trebnitz und Deuben eine Geruchs- und Schmutzbelästigung in Größenordnungen dar. Die Sanierung umfasst sowohl den Bereich der Siedlungs-

abfall-Deponie als auch das übrige Gelände mit Industrieabfällen. Im Nordteil der Grube ist man zurzeit mit der Gestaltung eines großen Hügels beschäftigt. Bis 2005 müsse man hier noch ein Restvolumen von 315000 Kubikmetern Sanierungsmaterial einbringen, im Süden bis 2012 gar 650000 Kubikmeter, berichtet Maren Holz. Abgedeckt wird die Deponie mit Kulturboden für flachwurzelige Pflanzen. Elf Mitarbeiter der Mueg stellen sich im Zweischichtsystem diesen Aufgaben.

"Wir arbeiten nach einem Rasterschema", erklärt die Betriebsteilleiterin. Dabei wird ein Spezialnetz mit 50 mal 50 Meter großen Öffnungen nach einem Rasterplan auf dem Gelände ausgebreitet. In die Rasteröffnungen bringt man geeignetes Recyclingmaterial ein, verdichtet es mit einem Kompaktor und deckt die Fläche ab. Um das Recyclingmaterial, zum Beispiel Bauschutt, Schlämme, Steine oder Erde zu bekommen, beteiligt sich die Mueg an Ausschreibungen und erwirbt es dort, wo es anfällt, zum Beispiel beim Bau von Umgehungsstraßen.

Dass in der Grube "Siegfried" nichts Unerlaubtes passiert, davon kann sich jeder auf Wunsch überzeugen. Besonders großes Interesse an der Deponie-Sanierung zeige die Gemeinde Trebnitz, erzählt die Betriebsleiterin. Der Umweltausschuss des Gemeinderates tage öfter hier. "Aber nicht selten stehen drüben auch Leute mit Fernglas am Zaun. Können sie auch, wir haben ja nichts zu verbergen", meint Maren Holtz schmunzelnd.<$7> Und dass das Interesse an der Deponie-Sanierung besonders bei den älteren Menschen groß ist, zeige sich zum Beispiel daran, dass mancher schon plant, wo 2012 ein Rad- und Wanderweg über die dann grüne Grube "Siegfried" führt.