Ehrenamt im Burgenlandkreis Alles Feuerwehr in Schellbach: Amt bleibt in der Familie
Uwe Hähnlein: Nach 23 Jahren hat der Schellbacher die Leitung der Ortswehr an seinen Enkel Chris Arnold übergeben. Der ist ebenso mit viel Leidenschaft dabei.

Schellbach/MZ. - Ein bisschen traurig ist Uwe Hähnlein schon. Denn der Schellbacher hätte gern weiterhin die Leitung der Ortsfeuerwehr behalten. „Aber mit 67 Jahren ist von der Verordnung her Schluss damit in Sachsen-Anhalt. Wäre aber auch gesundheitlich immer schwieriger geworden“, sagt der 69-Jährige. So hat er bereits 2022 die Leitung an seinen Enkel Chris Arnold übergeben. Offiziell verabschiedet mit Urkunde und Ehrenmedaille vom Landesverband wurde Hähnlein aber erst jetzt im Januar.
1967 trat er in die Feuerwehr ein und wurde 1989 ihr Leiter. Besonders viel Aufregung gab es in all den Jahren nicht. „Ich kann mich nur an einen richtigen Großbrand bei uns erinnern, als hier 1984 mal eine Scheune brannte. Ich war gerade beim Klöße machen, als die erste Dachpappe geflogen kam“, erinnert er sich an den bedeutendsten Einsatz in Schellbach und Umgebung. Eine Woche habe man Brandwache gehalten, dann war es überstanden. Nach diesem Ereignis habe es einen ordentlichen Zulauf an neuen Feuerwehrleuten gegeben. Einen ähnlich großen Einsatz aber gab es nicht mehr. „Das lag aber vielleicht auch daran, dass wir immer einen guten Brandschutz geleistet haben. Zu DDR-Zeiten sind wir dafür regelmäßig von Haus zu Haus gegangen und haben ordentlich kontrolliert“, so Hähnlein.
Von den vielen neuen Feuerwehrleuten ist leider nicht mehr viel übrig geblieben. „Wir sind leider nur noch zu siebt. Frauen, Kinder und Jugendliche haben wir gar nicht mehr“, sagt der neue Wehrleiter Chris Arnold. Einen Stellvertreter hat er auch noch nicht, aber Cousin Florian befindet sich dazu gerade in einem Lehrgang. „Wir haben auch Leute, die sich um den Nachwuchs kümmern und extra dafür einen Lehrgang besuchen würden“, macht Arnold Werbung für die Feuerwehr in Schellbach.
Die beteiligt sich, heute wie früher, auch am Dorfleben. „Früher haben wir regelmäßig Löschangriffe Nass ausgerichtet, das ist aber schon seit zehn Jahren leider eingeschlafen. Nicht nur bei uns. Aber zum Dorffest und Maibaumsetzen sind wir immer tatkräftig zur Unterstützung des Heimatvereins dabei“, so Uwe Hähnlein. Und Arnold ergänzt: „Das ist ja auch gute Werbung für uns, wenn wir die Kinder mal spielerisch an die Schläuche lassen. Eine neue Nachwuchsabteilung haben wir auf alle Fälle im Hinterkopf“, so der neue Wehrleiter.
Und dann kann er sich auch auf seinen Opa verlassen. „Zur Not stehen wir Älteren mit Rat und Tat zur Seite“, verspricht Uwe Hähnlein. Er habe sich ja Zeit seines Lebens für die ganze Gemeinde eingesetzt. Von 2000 bis 2010 war er der letzte Bürgermeister der Altgemeinde Schellbach und danach als Ratsmitglied Stellvertreter in der neuen Gemeinde Gutenborn. Als Parteiloser war er auch Mitglied des Verbandsgemeinderates.
Beruflich verdingte sich der gelernte Maurer und Schweißer als Gemeindearbeiter. Aber seine große Liebe galt immer der Feuerwehr. „Ich war sehr gerne Feuerwehrmann und das ist auch meinem Enkel schnell in Fleisch und Blut übergegangen“, sagt der 69-Jährige. Chris Arnold ist mittlerweile seit 24 Jahren in der Schellbacher Feuerwehr. Und er weiß, was er Uwe Hähnlein zu verdanken hat. „Deswegen erstatte ich spätestens 30 Minuten nach jeder Sirene meinem Opa Bericht“, so der 30-Jährige mit einem Lächeln.