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Zusammenarbeit beendet Zusammenarbeit beendet: Stadt hat genug von Autor

Von Irina Steinmann 18.02.2020, 10:51
Mathias Tietke
Mathias Tietke Klitzsch

Wittenberg - Die Stadt Wittenberg beendet ihre Beziehung zu dem Berliner Journalisten und Buchautor Mathias Tietke. Man werde nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten, hieß es. Dies habe man dem Betroffenen und auch den eigenen Partnern in der vergangenen Woche mitgeteilt, so Stadt-Sprecherin Karina Austermann auf MZ-Nachfrage.

Tietke, gebürtiger Wittenberger und sehr geschichtsinteressiert, hatte in den letzten Jahren durch Veröffentlichungen und auch Veranstaltungen Wittenberg auf die vielfältigen historische Facetten der Stadt jenseits der Reformation aufmerksam gemacht - sein „alles außer Luther“ wurde geradezu ein geflügeltes Wort.

Partiell arbeitete man daher hie und da auch zusammen als Stadt mit dem Hobby-Historiker, der beispielsweise heimische Künstlerinnen aus der Geschichte wieder ans Licht der Öffentlichkeit zog. Konfliktfrei war dies freilich nie. Und dies hatte weniger - freilich auch - damit zu tun, dass Tietke sich auf den Kasus Julius Riemer stürzte und alles daran setzt(e), dem Sammler und Museumsgründer Nähe zu NS-Größen nachzuweisen. Tietke teilte überhaupt gerne aus, vor allem in den so genannten Sozialen Medien. Als er dort auch Stadträte angriff - etwa Horst Dübner (Linke) wegen dessen Vergangenheit als SED-Kreissekretär - war für die Stadt das Maß voll. Gemeinsam mit dem Ältestenrat des Stadtrats fiel im Januar die Entscheidung, Tietke hinsichtlich einer künftigen Zusammenarbeit zur Persona non grata zu erklären.

In einem Schreiben an die Verwaltung und weitere Empfänger hatte Tietke zuvor, am 27. Dezember, heftige Kritik an der Stadt im Zusammenhang mit der aktuellen Sonderausstellung im Zeughaus geübt. Man habe ihn bei der Konzeption ausgebootet, hieß es darin sinngemäß, zudem warf er den Ausstellungsmachern handwerkliche Fehler vor. Man werde sich dazu nicht mehr äußern, hieß es seitens der Stadt auf MZ-Anfrage.