Charles Bar in Wittenberg hat ihren eigenen Gin Zum Zehnten gibts Charles Gin
Einen besonderen Tropfen hat Martin Kramer von „Charles Bar“ zum zehnjährigen Bestehen kreiert. Wie es dazu gekommen ist und was alles in ihm steckt.

Wittenberg/MZ. - Martin Kramer, Inhaber von Charles Bar, sitzt auf einem Barhocker und ist doch recht zufrieden. Neben ihm steht ein Glas Gin Tonic. Sein Gin Tonic. Das ist im Wortsinn zu verstehen. Denn seit vergangenem Dienstag ist Charles Gin auf dem Markt. Speziell auf dem Wittenberger Markt. Nur hier, in Charles Bar , soll es dieses besondere Destillat geben.
Abgefüllt ist es in einer kleinen 350-Milliliter-Glasflasche aus Braunglas. Edel sieht die Flasche aus. Und edel ist auch das Getränk, was darin enthalten ist. Gin, der Wacholderschnaps. Aber in einer ganz besonderen Form. Denn entstanden ist das Ganze zum zehnjährigen Bestehen von Charles Bar. „Da haben wir uns gedacht, dass wir uns das eine oder andere mal raussuchen, was wir gerne umsetzten wollen“, sagt Martin Kramer und führt weiter aus: „Es ging los mit einer Spirituose.“
Mit den besten Brennern
Er hat sich mit der „Deutschen Spirituosen Manufaktur“ aus Berlin in Verbindung gesetzt, den nach Kramers Meinung besten Brennern. Die produzieren eigene Geiste und andere Spirituosen. Man traf sich und quatschte miteinander. Da wurde dem Barmann die Möglichkeit geboten einen eigenen Gin zu produzieren. Es gab weitere Treffen und es wurde an der Rezeptur gefeilt. Das heißt: Was kommt rein in die Spirituose? Was sind die Wünsche von Martin Kramer, was macht Sinn?
Das Komponieren des Getränks ist Teamarbeit. Kramer allein kann es nicht, wie er sagt. Nicht nur, das ihm die Brennlizenz fehlt, er ist ebenso wenig ein ausgebildeter Brennmeister. Dennoch war er im kompletten Prozess involviert.
Er konnte und wollte seine Erfahrung „am Gast“, wie er sagt, mit einbringen. Und so ist Charles Gin entstanden. Denn wie sollte er auch sonst heißen? Auch wenn Kramer unterstreicht, dass es hierbei nicht um den Aufbau einer Marke geht. Diesen Gin wird man in keinem Supermarkt finden. Den gibts nur in Wittenberg, maximal noch auf der Webseite von ihm.
Gemacht ist Charles Gin für seine Gäste. Darauf hat Martin Kramer hingearbeitet. Er kennt den Geschmack seiner Gäste ja aus zehn Jahren Erfahrung. So war die Idee von ihm „ein Aromenprofil zu schaffen, das mediterran angehaucht ist“. Das sei für den Endverbraucher einfacher zu greifen.

Wie das schmeckt? Der Gin hat ein würziges Aroma. Was ist drin? Es ist ein bunter, mediterraner Strauß an Botanicals. Kramer zählt auf: Thymian aus Israel, Rosmarin aus Spanien und sizilianische Blutorange, was eben den mediterranen Raum anspricht und die Würze hervorbringt, aber auch Guatemala-Kardamom, Koriandersamen und natürlich Wacholder. Und ihm sind 42 Prozent Alkohol vergönnt.
Mit mediterranem Charakter
Wozu nimmt man nun diesen Gin? Natürlich zum Tonic. Und wichtig war für Kramer, dass der Gin, um den mediterranen Charakter zu entfalten, kein spezielles Tonic braucht, sondern dazu jedes natürliche Indian Tonic passt. Und das kommt gut an bei den Gästen, verrät der Barmann. Bisher gab es nur Lob für diese Spirituose.
Ein Punkt, der Martin Kramer selbst nicht so gut gefällt, ist der Preis. Er hätte die kleine Flasche gern preiswerter angeboten. Aber, sagt er auch, wenn man einen bestimmten Standard haben möchte, kostet das auch. Der Brenner ist einer der Besten, die Zutaten tun ihr Übriges und selbst die Flasche samt Verkorkung schlägt im Einkauf zu Buche. Doch es hat sich gelohnt, das Geschenk zum zehnten Geburtstag.