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Experiment oder Entzug Mit Video: Vier erste Erfolge - MZ-Reporter im Zuckerfrei-Selbstversuch

Sieben Wochen lang versucht MZ-Reporter Andreas Hübner so weit wie möglich auf Zucker zu verzichten. Welche Getränke er jetzt statt Cola, Limo und Saft bevorzugt.

Von Andreas Hübner Aktualisiert: 01.03.2024, 12:24
Bei den Getränken ist Andreas  Hübner  sehr konsequent: „Momentan kommt bei mir  kein  Zucker mehr in die Tasse oder in das  Glas.“
Bei den Getränken ist Andreas Hübner sehr konsequent: „Momentan kommt bei mir kein Zucker mehr in die Tasse oder in das Glas.“ (Foto: Caroline Elsner)

WITTENBERG/MZ. - Der grundsätzliche Gedanke meines Experimentes, von Aschermittwoch bis Ostern – also ganze sieben Wochen lang – auf Zucker zu verzichten, ist Gewichtsabnahme. An dieser Front habe ich tatsächlich, nach nunmehr zwei Wochen, erste Erfolge zu vermelden. Um genau zu sein etwa vier „erste Erfolge“, denn genau so viele Kilogramm habe ich, wenn ich den täglich vermeldeten Werten meiner Personenwaage vertrauen darf, bereits abgenommen.

 
Experiment oder Entzug: Vier erste Erfolge - MZ-Reporter im Selbstversuch.(Video: Andreas Hübner)

Hosen spannen immer noch

Das Misstrauen meiner Waage gegenüber kommt nicht von ungefähr, denn ich selbst habe nicht wirklich das Gefühl, dass sich etwas verändert hat. Meine Hosen spannen nach wie vor und auf den, gerade wegen unserer erst fünf Monate alten Tochter, derzeit häufig „geschossenen“ Fotos sehe ich meines Erachtens nach immer noch gewaltig aus.

Meine liebe Partnerin sagt zwar, dass man „die vier Kilo schon deutlich sieht“, ich glaube aber, dass diese Aussage mehr so auf ihrer persönlichen Zuneigung mir gegenüber und auf Motivationsgründen beruht, als auf tatsächlichen Beobachtungen.

Schummelei bei den Snacks

Wie dem auch sei, mich spornt dieser kleine Erfolg in jedem Falle an. Auch wenn ich diesen grundsätzlich nur an einer Sparte – in der ich mich wider Erwarten sehr tapfer schlage – fest machen muss. Denn während ich beim Essen und Naschen eine gewisse Inkonsequenz an den Tag lege – also ab und zu auch schummele und beispielsweise trotz des zuckerhaltigen Weißbrotes und der süß-herzhaften Soßen mir in der vergangenen Woche einen Döner gönne oder ein kleines Stück Schokolade beziehungsweise zu viele Kekse – bleibe ich bei den Getränken bisher eisern.

Tatsächlich trinke ich mittlerweile seit 14 Tagen – neben ein paar zuckerfreien Ausnahmen, auf die ich noch kommen werde – nur Wasser und Kaffee. Die Leute, die mich gut kennen, sind sicher bei Ersterem besonders erstaunt. Denn wenn ich gefragt werde, ob ich ein Schluck Wasser trinken möchte, würde ich normalerweise das Gesicht verziehen und klarstellen, dass ich mir nicht die Hände waschen, sondern etwas trinken möchte.

Kein Fan von Wasser

Wasser ist nicht meins. Egal ob still, mit wenig oder mit viel Kohlensäure, es ist Wasser und schmeckt irgendwie nach gar nichts. Wenn überhaupt, dann muss es mit Geschmack sein. Und auch bei diesen Wassersorten finde ich in den Regalen der Supermärkte nur sehr selten Sorten, die mir tatsächlich zusagen und ich mit Begeisterung trinke. Meinem Ziel, auf so viel Zucker wie möglich zu verzichten, sind solche Sorten ohnehin nicht zuträglich, denn „mit Geschmack“ bedeutet in den allermeisten Fällen auch mit Zucker.

Da ich im Handel also ohnehin kein Wasser finden würde, was mir tatsächlich schmeckt, habe ich mich für die Dauer des Selbstversuches für Leitungswasser entschieden. Das trinke ich allerdings nicht direkt aus der Leitung sondern filtere es mit einem einfachen handelsüblichen Wasserfilter. Etwas mehr als einen Liter davon trinke ich jetzt täglich.

Gesüßt mit Birkenzucker

Wie bereits berichtet verzichte ich im Kaffee komplett auf Zucker und trinke ihn momentan schwarz oder rehbraun. In letzterem Fall benutze ich allerdings eine Mandelmilch, die einen Zuckeranteil von 0,0 Prozent hat. Meine täglich Ausnahme ist Tee. Meistens brühe ich Kamille auf, weil mir das schon immer am besten schmeckt. Meine liebe Partnerin sorgt ab und zu für Abwechslung, indem sie zu anderen Teesorten greift, die mir dann mal mehr, meistens aber weniger gut schmecken.

Im Übrigen süße ich mir Tee nach wie vor mit Xylit Birkenzucker. Wegen der abführenden Wirkung bei übermäßiger Anwendung benutze ich den in etwas dosierter Form. So konnte ich meine Toiletten-Frequenzen wieder normalisieren. Eine weitere Abwechslung stellen Magnesiumtabletten dar, die ich ein bis zwei mal die Woche in Wasser auflöse. Die verwendete Sorte verspricht zuckerfreien Orangen-Maracuja-Geschmack, den ich mir unter normalen Umständen im Restaurant nie bestellen würde, der momentan aber eine willkommene Abwechslung darstellt.

Süßgetränke komplett verschmäht

Alkohol – der auch grundsätzlich Zucker und zum Teil viel davon enthält – vermisse ich überhaupt nicht. Bei Limonade, Fruchtsaft, Eistee und gerade Cola, die ich unter normalen Umständen täglich zu mir nehme, sieht das anders aus. Trotzdem laufe ich im Laden strikt daran vorbei und im Kühlschrank verschmähe ich solche Zuckergiganten komplett.

Wenn der Gewichtsverlust in den kommenden Wochen linear verläuft, würde ich mich am Ende über den Verlust von etwa vierzehn Kilogramm innerhalb von sieben Wochen freuen können. Das sind motivierende Aussichten. Ich halte Sie auf dem Laufenden.