Maiblumenfest Wittenberg: Maiblumenfest mit Gartenbetrieben

Wittenberg - Der Marktplatz blüht, in allen Farben und Formen. Ingrid Karius und Marion John können sich kaum satt sehen an der Blütenpracht des Maiblumenfestes. Schwärmend stehen die beiden Frauen vor den Ampelpflanzen.
„Hier wird man jedes Jahr schwach“, geben die beiden Hobbygärtnerinnen zu. „Mit zwei, drei Töpfen geht man immer nach Hause“, sagt Ingrid Karius. Mehr aber nicht, denn das würde in Schlepperei ausarten.
Da merken sich die beiden Frauen doch lieber, was es denn für den eigenen Garten noch sein soll, und gehen dann mit den entsprechenden Wünschen in eine Gärtnerei ihres Vertrauens.
13 Betriebe stellen aus
Ein großer Teil von letzteren, den Gartenbaubetrieben aus Wittenberg und Umgebung, ist auch an diesem Festwochenende wieder auf dem Marktplatz vertreten. 13 Betriebe stellen ihre Pflanzen aus, allesamt kommen sie aus der Region, lediglich der Staudengärtner ist aus Wolmirstedt.
„Wir haben einen festen Stamm von Teilnehmern“, erzählt Thomas Möbius, Kreisgärtnermeister und Inhaber eines Gartenbaubetriebes in Wittenberg. Sein Vater hatte die Idee für dieses Maiblumenfest, das jetzt seine 21. Auflage erlebte.
Möbius erinnert sich noch gut an die Beweggründe der Gärtner für die Gründung des Blumenmarktes, der längst eine Traditionsveranstaltung geworden ist. „Damals standen die traditionellen Betriebe ziemlich unter Druck, als all die Baumärkte neu eröffneten“, sagt er. „Wir wollten einfach zeigen, dass wir auch noch da sind.“
Das machen die Gartenbaubetriebe seit mehr als zwei Jahrzehnten mit ihrer ganzen Angebotspalette nun sehr eindrucksvoll. In drei Vorbereitungstreffen hat sich diesmal das Motto „Gartenlust mit allen Sinnen“ durchgesetzt.
Mit dieser Vorgabe ist in Gemeinschaftsarbeit in der Marktmitte eine Schaufläche entstanden. Ein kleiner See, ein sprudelnder Brunnen, ein großer Blumenbogen, ringsum bunte Rabatten, Gelegenheit zum Tasten und zum Riechen – das verleitet die Marktbesucher bei schönstem Frühsommerwetter immer wieder zum Fotografieren.
Nummer 12 siegt
Auch die bepflanzten 14 Balkonkästen von acht Gärtnereien auf den Stufen des Lutherdenkmals sind ein begehrtes Fotomotiv und zugleich Anregung für den eigenen Balkon.
„Eigentlich bin ich nicht so für bunt, aber die Nummer 8 ist wirklich toll“, sagt Familie Burchhard. Dann geht das Ehepaar aus Kemberg noch einmal alle Kästen ab, schwankt noch ein wenig vor der eleganten Ton-in-Tonbepflanzung der Nummer 2, um dann doch entschieden zu sagen: „Es bleibt bei der 8“.
Der Stimmzettel wird ausgefüllt und eingeworfen. Der Sieger wird am Sonntagnachmittag verkündet. Es ist ... die Nummer 12: Die Mischpflanzung der Gärtnerei Düben in Rot-Weiß mit Petunien und Gräsern bekommt laut Möbius 77 der abgegebenen 456 Stimmen, den Gutschein fürs Votum die Kembergerin Marianne Krause.
Da sind die Kreibigs aus Bamberg schon wieder daheim und nehmen als letzten Eindruck von ihrem mehrtägigen Wittenberg-Ausflug viele blühende Anregungen mit. „Es ist noch nicht zu spät, etwas in die Erde zu setzen“, so Monika Kreibig.
Für ihre Terrasse hat sie in Wittenberg etwas gefunden und hofft, den Einkauf ohne Beeinträchtigungen nach Hause bringen zu können. „Vor allem mit der reizvollen Kulisse des Marktplatzes ist dieses Blumenfest ein echtes Erlebnis.“
Ingrid Karius und Marion John haben ihren Blick nicht auf die Sehenswürdigkeiten sondern auf die Töpfe gerichtet. „Diese geballte Vielfalt macht den Markt aus“, sagt Karius, die sich auch gerne mal von neuen Ideen überzeugen lässt.
In diesem Jahr hat sie ihr Gärtner für die Kombination von Begonien und Schneegestöber begeistert. So um die 150 Euro geben die Frauen in jedem Frühjahr für ihr gärtnerisches Hobby aus.
Manche Besucher kratzen mit nur einem Einkauf auf dem Maiblumenfest an dieser Marke, vor allem wenn die Pflanzen größer sind. Die 13 Gärtnereien kann dies nur freuen, bald geht auch diese umsatzstarke Zeit vorüber.
„Noch ist die Pflanzzeit günstig, die Eisheiligen sind vorbei, das Sortiment ist vielfältig. Wer noch etwas sucht, sollte also recht bald zuschlagen“, empfiehlt Möbius. Viele Besucher haben sich an diesen Rat gehalten. (mz)