1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Wittenberg: Wittenberg: Der Minister weiß jetzt, warum man jonglieren muss

Wittenberg Wittenberg: Der Minister weiß jetzt, warum man jonglieren muss

Von MARKUS WAGNER 01.09.2011, 17:13
Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD).
Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD). Kuhn Lizenz

WITTENBERG/MZ. - Darüber konnte auch die Projektwoche nicht hinwegtäuschen, die den Kindern gesunde Lebensweisen nahe bringen soll. Dass Jongelage schon seit Jahren auf dem Unterrichtsplan steht, hat Schulleiterin Gabriele Saage selbst bewiesen: Drei Bälle hält sie mit zwei Händen gekonnt in der Luft, Dorgerloh schafft immerhin zwei mit einer Hand. Nebenbei lernt der Minister, was die Kinder dabei lernen: Reis ist eine bessere Füllung als Vogelsand, die Bewegung hilft beim Auflockern und fördert die Konzentration.

Auch Thai Chi ist nichts Neues für die Pestalozzi-Schüler. "Es macht Spaß", sagt Nico Trocha. "Man sieht, dass mit den Schülern etwas passiert", attestiert der Minister. Draußen brüllen unfreundliche Worte über den Schulhof, drinnen folgen alle den ruhigen Bewegungen der pädagogischen Mitarbeiterin Babette Jasinksi.

Ruhe, Konzentration, Gelassenheit. Überall hängen immer wieder Schulregeln, wie sich die Schüler verhalten sollen. Ein kleiner Hund schafft das fast von allein. "Auffällige Klassen sind wie verwandelt, wenn ein Schulhund dabei ist", sagt Saage. Und tatsächlich ist es ausgesprochen ruhig, als "Frida" unter Anleitung von Lehrerin Petra Kuhn den jüngeren Schülern vorgestellt wird. Nur in der Projektwoche dreht sich alles um sie, "ansonsten ist ganz normaler Unterricht", betont Schulleiterin Saage.

Sie selbst gibt immer wieder Fortbildung zur Arbeit mit Hunden in Schulen. "Es kommen Lehrer aus ganz Sachsen-Anhalt hierher", bestätigt Margit Lüthy, die Schulfachliche Referentin für Förderschulen im Landesverwaltungsamt. 17 Pädagogen arbeiten inzwischen im Land mit Schulhunden, die eine ganz besondere Ausbildung brauchen. "Vier weitere Anmeldungen für den Arbeitskreis haben wir", sagt Frau Saage. Und sie hat den Segen des Ministers: "Dann wollen wir das mal genehmigen", scherzte Dorgerloh nach seinen Eindrücken in der Klasse.