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Wittenberg Wittenberg: Abenteuer mit Schlumpf und Zauberei

Von Ulf rostalsky 08.11.2012, 19:01

Gräfenhainichen/MZ. - Großes Bangen um Zuschauer

Das Puppentheater ist ihr Leben und das ihrer Familie. Beide stehen für die fünfte Generation des Familienbetriebs, haben Spaß am Spiel und verhehlen ihre Anspannung nicht. Denn eine große Unbekannte schwebt über allen ihren Auftritten. Wie viele Leute werden die Vorstellung besuchen?

Jaqueline Noldin blickt in einen weitgehend leeren Saal. "Kurz vor der Vorstellung werde ich nervös." Und das nicht allein wegen des Puppenspiels. "Wir brauchen Zuschauer", sagt die junge Frau, deren Sorgen unbegründet bleiben an diesem Nachmittag. Das Theater der Träume zieht zwar nicht die Massen ins Sportforum. Ein paar Dutzend Neugierige haben sich aber eingefunden.

Was sie erwartet, beschreibt James Noldin, der als Mitzwanziger bereits ein alter Hase im Geschäft ist. "Die Schlümpfe", sagt er und bringt die Klassiker in Blau-Weiß ins Spiel: Papa Schlumpf, Klamsi, Schlumpfine, den Zauberer Gargamel. Dazu gesellt sich der Mond, die bitterböse Vermieterin Frau Meier, eine Spinne. "Unsere eigene Geschichte", erzählt der Puppenspieler, der seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat. Denn anders als bei den Klassikern auf der Puppenbühne, von denen das Theater der Träume mit Pipi Langstrumpf oder Schneewittchen auch einige im Repertoire hat, könne bei den Schlümpfen nicht auf eine konkrete Geschichte zurückgegriffen werden. "Die Folgen aus dem Fernsehen sind zu kurz. Der Kinofilm nicht geeignet", meint James Noldin und präsentiert die eigene, gut eine Stunde dauernde Version.

Die wird ein gutes Stück weit zur Lehrstunde. Denn Papa Schlumpf kennt sich aus. "Ein Stück in vier Aufzügen", ruft er Eric, Lara und den anderen Knirpsen im Publikum zu. "Das heißt, dass der Vorhand viermal auf und viermal wieder zugeht." Aha. Und wenn es gefallen habe, dürfe man klatschen. "Ja." Die Kinder sind eingestellt aufs Spiel und die Abenteuer des Schlumpfes Klamsi.

Eine Reise ins Ungewisse

Der möchte die Welt der Menschen kennenlernen und bricht auf zu einer Reise ins Ungewisse. Er kommt unter bei Frau Meier, die sich als wenig zimperlich entpuppt. "In der Mitte wird das Stück schon ganz schön heftig", meint Jaqueline Noldin. Klamsi wandert durch die Straßen und merkt, dass er den Hausschlüssel vergessen hat. er könnte einfach an Frau Meiers Tür klopfen, aber weit gefehlt. Die lässt den Schlumpf nicht mehr herein. Es sei denn, er bezahle die Miete im Voraus. Klamsi ist wohnungslos. Der Mond wird ihm zum Freund, schenkt eine Laterne. Einen Sack voller Geld gibt es, dazu den bösen Zauberer und immer neue Probleme.

Aber das Theater der Träume ist kein Trauerspiel. Natürlich findet Klamsi zurück in seine Welt. Zurück nach Schlumpfhausen. Ende gut. Alles gut. Applaus. Denn wenn es gefällt, solle man ja klatschen.