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Vom Lehrling zum Leiter

Von Stefanie Hommers 26.10.2005, 16:19

Wittenberg/MZ. - Beim jetzt vollzogenen Wechsel in der Geschäftsführung konnte der Betrieb denn auch auf den eigenen Mitarbeiterstamm zurückgreifen. Der neue Mann an der Spitze heißt Gunter Woitschig. Die beiden bisherigen Geschäftsführer und Firmengründer Bernd Neubert und Dirk Pannier hatten schon seit längerem einen Blick auf den 37-jährigen Handwerksmeister geworfen, der seine Ausbildung im Vorgängerbetrieb Gresse Kranbau absolviert hat, seit 1998 im Unternehmen arbeitet und 2002 die Leitung der Fertigung übernommen hatte. "Ich weiß was auf mich zukommt", so der vierfache Vater über seine Aufgabe, die er "mit Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter und einer gehörigen Portion Optimismus" angeht. Allerdings sei er sich bewusst, dass er in die Spitzenposition noch herein wachsen müsse. "Umso dankbarer bin ich meinen Vorgänger Bernd Neubert, dass er mir weiterhin zur Seite steht." Woitschig weiß, dass seine Arbeit auf der Aufbauleistung des Firmengründers fußt, der aus Altersgründen seine Führungsposition aufgegeben hat, dem Unternehmen aber weiterhin zur Verfügung steht. "Wir können uns hundertprozentig aufeinander verlassen", so Woitschig.

Mit hundertprozentigem Einsatz will Woitschig sich auch in die Geschäftsführung einbringen, denn "wenn ich etwas mache, dann richtig", bekundet der Wittenberger - und weiß die Unterstützung seiner Familie zu schätzen. "Bei so einem Job kann man nicht auf die Uhr gucken, das habe ich bisher nicht gemacht und werde es auch in Zukunft nicht tun. Wichtig ist das Ergebnis. Aber das funktioniert nur, wenn auch privat alle mit ziehen."

Woitschig und Neubert sind die beiden Pole, die für die Basis des Erfolgs von Krafotec stehen. So sieht es jedenfalls der zweite Geschäftsführer, Firmengründer Dirk Pannier. "Wir haben klein angefangen mit einem Stab an erfahrenen Mitarbeitern und der Nachwuchs kommt aus den eigenen Reihen." Der Kranbau stelle besondere Anforderungen an Metallfacharbeiter; es gelte, geeignete Bewerber zu finden und zu fördern. Das schaffe Stabilität und sei eine gute Basis für die Arbeit. Von einer Erfolgsgeschichte mag Pannier gleichwohl nicht sprechen, wie ihm überhaupt Superlative missfallen. Rekordumsatz ist auch so ein Begriff, den er von sich weist. Zwar seien die Auftragsbücher des Unternehmens für dieses Jahr voll, der Umsatz im Aufwärtstrend, "aber die Preise für Stahl und Energie steigen ebenfalls, hinzu kommen Mautgebühren und am Ende sind wir froh, wenn wir bei Plus-Minus-Null raus kommen", bekennt er.

Stahlwerke in Nordrhein-Westfalen oder Luxemburg sind Kunden von Krafotec, aber die Konkurrenz sei hart und man müsse den Markt pflegen, so Pannier. Mit dem neuen Mann an der Spitze und der Gewissheit auf die Erfahrung älterer Mitarbeiter zurückgreifen zu können, sehen sich die Kranbauer indes gut gerüstet für den Wettbewerb. Und Woitschig ist sich sicher "dass hier etwas Gutes entsteht."