Vollverpflegung in Wittenberger Kita Vollverpflegung in Wittenberger Kita: Alles aus einer Hand

Wittenberg - Großer Trubel herrscht am Freitagmorgen in der Kindertagesstätte (Kita) „Biene Maja“ in Kleinwittenberg. Die Mädchen und Jungen nehmen ihr „Restaurant“ in Besitz, das im Zuge der Einführung einer für sie erstmals organisierten Vollverpflegung eröffnet wird. Für Kita-Leiterin Sybille Schölzel ein besonderer Tag. Seit September 2015 leitet sie eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Erzieherinnen, Elternvertretern, einer Catering-Firma sowie anderen Partnern, um alle diesbezüglich anstehenden Probleme zu lösen.
„Ausgangspunkt war eine Elternbefragung, die wir im vergangenen Jahr durchgeführt haben. 86,2 Prozent der Muttis und Vatis stimmten damals dafür, dass die Beköstigung ihrer Sprösslinge früh, mittags und nachmittags durch unsere Einrichtung erfolgt“, erinnert sie sich. Eine besondere Rolle spielte dabei der Kostenfaktor. „Wir bieten das Essen zu einem Gesamtpreis von 3,65 Euro pro Tag an. Wenn man berücksichtigt, dass wir uns an den Richtlinien der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ orientieren und ausschließlich auf regionale Produkte zurückgreifen, ist das ein fairer Preis“, erläutert Sybille Schölzel.
Eine Einschätzung, die Anett Brachwitz vom „Eigenbetrieb Kommunale Bildungseinrichtungen“ der Lutherstadt als Träger der Kita, nur zustimmen kann. Auch sie war in die Vorbereitungsphase involviert. „Ein solcher Preis war nur durch das gute Zusammenspiel aller beteiligten Partner möglich. Wir haben stets darauf geachtet, dass die Eltern diese finanzielle Belastung auch stemmen können“, berichtet sie. Erprobt wurde das System während einer zweiwöchigen Testphase im Februar. „Bereits während dieser Zeit hat sich das Essverhalten der Kinder geändert. Da sie nunmehr ab dem dritten Lebensjahr ihr Essen teilweise selbst zubereiten können, probieren sie viel mehr aus. Sie sind aufgeschlossener gegenüber neuen Lebensmitteln geworden“, zieht die Kita-Leiterin eine erste Bilanz. Chris Hientzsch ist einer der Väter, die als Mitglied des Elternbeirates das Projekt aktiv begleiteten. „Ich wollte, dass diese Idee umgesetzt wird. Das ist eine eine gute Sache. Wenn sie ihr Essen selbst mitgestalten können, bekommen unsere Sprösslinge eine ganz andere Sicht auf das, was sie auf dem Teller haben“, lautet seine bisherige Erfahrung. Von der Catering–Firma „Elsterland“ ist Andrè Grams erschienen. „Für uns war es logistisch etwas aufwendig, da wir fast nur auf heimische Produkte zurückgreifen. Aber das ist alles machbar“, verrät er.
Dann ist es soweit. Eine muntere Schar Mädchen und Jungen versammelt sich vor dem „Restaurant“, dessen Betreten erst nach dem Durchtrennen eines roten Bandes möglich ist. Der fünfjährige Leon übernimmt die ehrenvolle Aufgabe, diese „Absperrung“ zu durchschneiden.
Weil es so schön war, kann auch der kleine Oskar noch einmal diesen Akt der Eröffnung vollziehen. Mit „Hallo“ nehmen die Kids an den mit Brot, Wurst und Würstchen, Käse, Joghurt sowie anderen Leckereien eingedeckten Tischen Platz. (mz)