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Volksmusik im Stadthaus Volksmusik im Stadthaus: Bühne statt Psychiater für Marianna und Michael

Von Ulf Rostalsky 13.04.2018, 14:15
Marianne und Michael sind seit 45 Jahren ein Paar und Schlagerstars.
Marianne und Michael sind seit 45 Jahren ein Paar und Schlagerstars. Veranstalter

Wittenberg - Marianne und Michael gelten als Traumpaar der Volksmusik. Am Donnerstag, 26. April, kommen sie ab 16 Uhr nach Wittenberg. Ulf Rostalsky sprach mit Sängerin Marianne Hartl über Heimatliebe, Auftritte und das Leben nach großen Fernsehshows.

Wittenberg, Marianne und Michael: Treffen hier alte Bekannte aufeinander?
Marianne Hartl: Da muss ich jetzt passen. Es kann gut sein, dass wir schon einmal in Wittenberg waren. Aber ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich stehe mit meinem Mann seit 45 Jahren auf der Bühne. Da kommen eine Menge Konzerte zusammen. Mit der Zeit lernt man, mit den Kräften hauszuhalten.

Wie muss das verstanden werden?
Wir wollen unseren Fans die Show bieten, die sie erwarten. Das heißt volle Energie für die Auftritte, nicht für das Rahmenprogramm. Vom Hotel auf die Bühne und zurück: Das ist meist der Ablauf. Das soll keinesfalls bedeuten, dass wir nicht mal ein Stück spazieren gehen. Übrigens auch gern an der Elbe wie zuletzt bei unserem Auftritt in Riesa. Bewegung ist wichtig. Wir halten uns fit, auch wenn das durchaus Disziplin verlangt.

Sie reden davon, mit Kräften hauszuhalten und geben trotzdem 30 Konzerte pro Jahr?
Na ja. Wir lieben die Volksmusik. Wir lieben unser Publikum. Beides brauchen wir. Ich sage immer: Ich gehe auf die Bühne, dann brauche ich keinen Psychiater. Das mag platt klingen. Aber es ist doch so, dass ein Mensch ohne Hobbys und Leidenschaften arm dran ist. Gerade im Alter sollte man sich das Glück bewahren. Wir machen das auch und fahren sehr gut damit.

Das klingt aber richtig nach heiler Welt. War das immer so?
Ach, es gab auch bei uns Höhen und Tiefen. Es ist nicht leicht, wenn die Eltern gehen. Das berührt. Und es war für uns beruflich auch alles andere als einfach, als unsere Fernsehshow abgesetzt wurde. Heute sagen wir ganz deutlich: Es gibt immer wieder schöne Momente. Die Konzerte gehören dazu.

Reden wir über „Die lustigen Musikanten“. Bleiben Sie dem Muster der Erfolgsshow treu?
Klar. Es ist ja auch mehr als ein Konzept. Wir lieben die Volksmusik und wissen, dass es immer noch sehr viele Leute gibt, die das genauso sehen und bedauern, dass ihre Musik heute im Fernsehen oder Radio kaum noch Platz findet. Heimat ist für jeden Menschen ein Bedürfnis. Deutschsprachige Musik und die Geschichten von Österreich, Bayern, den Bergen gehören dazu. Wir erzählen sie, wollen Freude in die Herzen bringen. Wir sind so dankbar für alles, was wir erleben durften. Das Gefühl teilen wir gern mit unseren Fans.

„Die lustigen Musikanten“ lebten nie allein von Marianne und Michael. Bleibt das so?
Ja. Natürlich singen wir, frotzeln und scherzen. Wir sind 45 Jahre ein Liebespaar. Da gibt es so viele Dinge, die wir voneinander wissen. Du kennst den anderen, spielst den Ball zu. Er reagiert. Das bringt Laune. Das will das Publikum. Aber wir sind nicht allein auf der Bühne. Wie gewohnt bringen wir Verstärkung mit. In Wittenberg werden das Angela Wiedl und Ronny Weiland sowie Die Schäfer sein. Das sollte für Freunde der Volksmusik ein gutes Angebot sein.

Ihre Show beginnt 16 Uhr. Ist das nicht etwas zeitig?
Nein. Das ist genau richtig. Es sind doch meist die älteren Menschen, die Volksmusik mögen. Die müssen nicht zu Nachtschwärmern werden. Sie freuen sich, wenn sie ein schönes Konzert erlebt haben und abends in Ruhe und ohne Stress wieder zu Hause ankommen.

Das Konzert im Stadthaus Wittenberg am Donnerstag, 26. April, beginnt um 16 Uhr. Das Konzert ist schon jetzt fast komplett ausverkauft. Es gibt nur noch Restkarten. Wer keine Tickets mehr erhält, der kann das Konzert am 11. Mai in Wolfen erleben. Karten kosten zwischen 37 und 44 Euro. In Wolfen sind sie an der Theaterkasse und unter www.kulturhaus-bitterfeld-wolfen.de erhältlich. (mz)