Verabschiedung von Hans Keller Verabschiedung von Hans Keller: Der schönste Arbeitsplatz der Welt

Wittenberg - Über 14 Jahre hat Hans Keller die Geschicke der Wohnungsbaugenossenschaft Wittenberg (WBG) gelenkt. Jetzt, im Alter von 63 Jahren, nimmt er seinen Hut. „Sicher, ich hätte noch zwei Jahre dranhängen können. Aber dann wäre es dieselbe Situation wie jetzt“, ist er überzeugt. Und findet: „Ich verlasse den schönsten Arbeitsplatz der Welt.“
Am Freitag war an Kellers Arbeitsort die große Verabschiedung mit Mitarbeitern, Vertretern von Landkreis und Stadt, aus Vereinen und anderen. Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) lobte das sachliche, kritische und konstruktive Wirken des Scheidenden. Wittenbergs künftiger Bürgermeister Jochen Kirchner (parteilos) hob das Zusammengehen beim Stadtumbau hervor. „Hans Keller steht für eine Kultur des verlässlichen und vertrauensvollen Miteinanders, die sich für die Belange der WBG und der Stadt einsetzt“, würdigte er die lange gemeinsame Arbeit.
Dass Hans Keller im Jahr 2000 aus Freiburg im Breisgau nach Wittenberg kam, kann für Antje Bitter nur eines bedeuten: „Ich glaube, es gab in deiner alten Heimat keine Herausforderungen mehr.“ Hier in der Lutherstadt wartete, als Keller im Juni 2001 Vorstandsvorsitzender wurde, 17,5 Prozent Leerstand. Zeitweise sei es noch schlimmer geworden. „Die einzige Herausforderung für dich war der Arbeitsbeginn 7 Uhr.“ Und sie habe gewusst: Wenn morgens der Satz fiel: „Ich habe heute lange unter der Dusche gestanden“, folgte eine seiner Ideen wie der Umbau seniorengerechter Wohnungen oder Mietautos für Genossenschaftsmitglieder.
Zum Abschied gab es denn auch einen Kanister mit Wasser und einen Duschschlauch. Keller wird in Wittenberg wohnen bleiben. „Doch Ruhe passt nicht zu Ihnen“, war der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Meinzenbach überzeugt, dass am eigenen Haus viel Arbeit wartet. Führungslos wird die WBG indes nicht bleiben. Wenn Hans Keller den Vorstand verlässt, übernimmt Antje Bitter ab Anfang August den Vorstandsvorsitz. In den Vorstand rückt dann Dirk Scheller nach. (mz)