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Apollensberg Vandalen auf dem Naturlehrpfad bei Apollensdorf

Schautafeln und Bänke werden immer wieder beschmiert und zerstört.

Von Rainer Schultz 05.05.2021, 18:37
Angela Menzel beseitigt Schmierereien am Apollensberg.
Angela Menzel beseitigt Schmierereien am Apollensberg. (Foto: Rainer Schultz)

Wittenberg

Der Zorn bei Angela Menzel, Ortsteilbürgermeisterin von Apollensdorf, ist spürbar. „Schauen Sie sich das an. Da blutet mir das Herz“, verweist die Ortschefin auf die Schandflecke rund um den Lehrpfad am Apollensberg. Die „Grüne Lunge“ von Wittenberg wurde zum wiederholten Mal durch Vandalen geschändet. Neben Graffiti-Schmierereien tauchen auch rechtsextreme, verfassungswidrige Symbole rund um den Apollensberg auf.“

Was dagegen tun? – so stellt sich für viele engagierte Apollensdorfer die Frage. Etwas, was mit Liebe und viel Eigenengagement angelegt wurde – jener Naturlehrpfad rund um den 127 Meter hohen „Wittenberger Hausberg“, soll nicht den Randalierern überlassen werden. Doch mehrere Anzeigen führten bisher zu keinem Erfolg, die Täter ausfindig zu machen. Diese könnten im rechtsextremen Milieu agieren, diesen Schluss lassen zumindest einige der Schmierereien zu. „Leider dürfen wir dort keine Kamera installieren“, bedauert Menzel die Lücke im deutschen Gesetz.

Etwas auf das sich Angela Menzel verlassen kann, das ist der Zusammenhalt im Dorf. Wenn es gilt, den Lehrpfad in Ordnung zu bringen, kann sich die Ortschefin auf Thomas Bender, Ortschronist Andreas Keller und Hans-Dieter Hibbeler sowie nicht zu vergessen die Freiwillige Feuerwehr stets verlassen. Ihren neunköpfigen Ortschaftsrat hat sie parteiübergreifend ebenso auf ihrer Seite. Dass da auch mal Geld fließen muss, darin sind sich alle Beteiligten einig. Die Sparkassenstiftung, aber auch Projektpartner, Unternehmen, Verwaltungen und Privatpersonen haben das Projekt Apollensberg materiell und ideell unterstützt.

Auf dem Gipfel angekommen überrascht an diesem Mittwoch die hervorragende Fernsicht. „Sehen Sie dort den Petersberg in 50 Kilometer Entfernung“, lenkt Angela Menzel den Blick in Richtung Südwesten. Sie weiß, dass viele diese Premiumsicht nicht vermuten. Ein spektakulärer Ausblick verwöhnt jeden Besucher des Bergs. Die mäandernde Elbe aus dieser Perspektive vom Gipfelkreuz aus zu erblicken – dafür lohnt der etwa 1,4 Kilometer lange „Aufstieg“ mit Start am Seniorenpark. Kirschbäume im vollen Blütenkleid, ein gelbes Rapsfeld – all das flankiert den Weg nach oben.

Diese Schönheit mit vielen Informationstafeln lohnt es zu erhalten. 2006 entstanden und inzwischen 2016/2017 erneuert, darf dieser Lehrpfad durchaus zu einem der schönsten naturnahen Ausflugspunkte der Lutherstadt gerechnet werden. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten bevölkern dieses Naturkleinod am Rande der Stadt.

„Wir dürfen diesen schönen Ort nicht den Vandalen und Randalieren überlassen“, so der eindringliche Schlussappell von Angela Menzel. (mz)

Erklärtafeln sind beschmiert und Bänke
Erklärtafeln sind beschmiert und Bänke
Hibbeler
zerstört.
zerstört.
Fotos: Hans-Dieter Hibbeler