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UKW-Wettbewerb UKW-Wettbewerb: Amateurfunker aus Gräfenhainichen landesweit Spitze

Von Ulf Rostalsky 27.12.2013, 18:19
Die Gräfenhainichener Funker waren wieder sehr erfolgreich.
Die Gräfenhainichener Funker waren wieder sehr erfolgreich. Thomas Klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen/MZ - Die Amateurfunker aus der Heide sind wieder ganz oben. „Nein, es geht nicht um den Wasserturm.“ Michal Walther möchte niemanden auf die falsche Fährte locken. Denn obwohl der Turm von den Funkern immer wieder genutzt wird und in Gedankenspielen um technische Vorteile eine nicht unwesentliche Rolle spielt, haben die Gräfenhainichener ihren Höhenflug in ganz anderer Hinsicht fortgesetzt.

Sie holten den Sachsen-Anhalt-Pokal im UKW-Contest des Deutschen Amateur-Radio-Clubs. Und das zum dritten Mal in Folge. Im Land nicht zu bremsen, auf Bundesebene in den Top Ten. Die Heidestädter setzen Zeichen in einem Hobby, das sie selbst „ein unbeschreibliches“ nennen. Was sie tun, ist tatsächlich speziell, erfordert Erfahrung, Fingerspitzengefühl und das Gespür für technische Neuerungen.

Langjährige Erfahrung

DK0GHC steht für die Gräfenhainichener Ortsgruppe des Radio-Clubs, zu der neben den Vorsitzenden Detlef Schmegel und Michael Walther unter anderen Andreas Kügler und René Jockwer gehören. Allesamt verfügen sie über jahrelange Funkerfahrung und machen die Mehrmannstation aus, die von März bis November einmal monatlich 24 Stunden lang mit Konkurrenten in ganz Deutschland in den Wettstreit trat. Das Ziel: Möglichst viele und möglichst weit entfernte andere Funker auf Ultrakurzwelle ausfindig machen und den Kontakt bestätigt bekommen. Zusammengezählt wird immer im November. Und Sieger in Sachsen-Anhalt sind regelmäßig die Gräfenhainichener.

Obwohl die Heidestädter dreimal in Folge gewinnen konnten und auch in den Jahren zuvor wirklich gut dabei waren beim Wettbewerb, lassen sie keine Gedanken an Automatismus zu. Einmal oben, immer oben: „Schön wäre es“, meint Michael Walther. Allerdings macht er praktisch nebenbei klar, was die Gräfenhainichener in die Erfolgsspur brachte. „Im Winter ist Bauzeit.“ Getüftelt wird im stillen Kämmerlein, gefachsimpelt in größerer Runde. Die Truppe puscht sich gegenseitig und ihre Mitglieder können wahrlich lange über die Kniffe der Funkerei reden.

Kontakt mit weit entfernten Stationen

Andreas Kügler servierte zur Auszeichnung für 40 Jahre Dasein als Amateurfunker im vorigen Jahr die Nachricht, dass er den Mond durchaus als großen Spiegel nutze. Signal rauf zum Erdtrabanten, der reflektiert es. Das macht es möglich, große Stecken zu überwinden. Vorausgesetzt, ein Funker am anderen Ort hat seine Antennen auch auf den Mond ausgerichtet. „Oder auf Flugzeuge und Gewitterwolken.“ Michael Walther ist ein alter Hase im Amateurfunk und bestätigt, dass die Gräfenhainichener im aktuellen UKW-Contest Kontakt mit Stationen in weit entfernten Regionen in Deutschland, in England und Tschechien hatten. Am Ende war es aber auch die Masse, die den Erfolg bescherte.

Man könne nun einmal alles daran setzen, einen Kontakt in weiter Entfernung zu erhalten. Für Punkte würden aber auch die Verbindungen zu Stationen vor der Haustür sorgen. „Kleinvieh macht eben auch richtig Mist“, meint Walther und kündigt an, dass er zusammen mit seinen Mitstreitern 2014 wieder nach den Sternen greifen möchte. DK0GHC geht denn erneut auf Sendung. Auf dem Wasserturm? „Möglich.“ Zu sehr in die Karten schauen lassen wollen sich die Funker nicht.