Tourismus Tourismus: Zum Hafenfest ein schöner Rahmen

Coswig - In Coswig stellt man seit Samstag nicht aus, sondern in den Rahmen, zumindest wenn man am Elbufer unterwegs ist. Am Seglerheim und an der Marina können sich Passanten ihr ganz eigenes Bild machen und müssen das Foto nicht erst nachbearbeiten, um ihm einen Rahmen zu geben, denn der ist fest installiert. Eingeweiht wurde der Bilderrahmen „Coswiger Ansicht“ inmitten des ersten großen Hafenfestes der Stadt, das Marina-Betreiberin Nicole Dirscherl gemeinsam mit ihren Mitarbeitern am Wochenende ausrichtete.
Schöner als in Berlin
„Ich habe solch einen Bilderrahmen das erste Mal in Berlin gesehen, aber nicht mit solch einem tollen Hintergrund“, sagte Bürgermeisterin Doris Berlin (parteilos) zur Übergabe, mit der die Stadt einen kleinen Beitrag zum Fest leistete. Fürwahr kann man - je nach Standort - die verschiedensten Ansichten der Stadt und Landschaft einfangen. Mal ist das Wörlitzer Ufer im Bild, die Fähre oder auch das Schloss und stellt man sich gar auf die andere Seite, dann fällt der Blick auf die weitläufige Anlage der Marina, auf der sich in den vergangenen Monaten – vor dem Start der Saison – sehr viel getan hat.
Am Wochenende verstellten Schausteller, die Stände von Vereinen, ein großes Festzelt und Fahrgeschäfte noch etwas den Blick, doch spätestens nach deren Abbau kann man sehen, mit wie viel Elan Dirscherl und ihr Mann Ron Krauthahn nebst den verschiedenen Firmen in den Wintermonaten das Gelände umgestaltet haben. Das ging im vergangenen September mit der Umgestaltung des Gastraumes im italienischen Restaurant los. „Mein schönes Unterwasserriff ist dort zwar verschwunden, aber ich habe Ersatz gefunden“, sagt die junge Frau mit der künstlerischen Ader, die einst den Innenraum der Gaststätte maritim gestaltet hatte.
Nun konnte sie sich an Betonkunstfelsen auf dem Gelände verwirklichen. „Das war nicht einfach, die sechs Kubikmeter Beton mit der Maurerkelle zu bearbeiten, bevor dieser fest wurde“, so Dirscherl. Die Felsen freilich sind nur das i-Tüpfelchen, denn bevor sie entstehen konnten, ließ die Marina-Chefin das gesamte Plateau oberhalb der bisherigen Stellplätze für Camper entholzen. Der Hang wurde frei geschnitten, eine Grünfläche angelegt, eine neue geschotterte Auffahrt entstand. „Hier wurde fünf Monate an jedem Tag geschuftet“, so Nicole Dirscherl.
Ehemals Musterhäuser
Frei gemacht wurde das Gelände auf der früheren Farbenfabrik vor allem für die Ankunft von zehn Blockhäusern, die ab dieser Saison jenen zur Verfügung stehen, die ohne eigene rollende Unterkunft unterwegs sind. Es sind jene Blockhäuser, die bis vor kurzem noch als Musterhausausstellung an der Bundesstraße kurz vor der Autobahnauffahrt standen. „Wir konnten sie von der Firma kaufen, weil dort der Autohof entstehen soll“, erklärte Dirscherl den Neuerwerb, der insgesamt bei voller Belegung 48 Gästen Platz bietet. Beim Hafenfest am Wochenende waren sie allesamt belegt. Gäste einer Jugendweihe, Begleiter von Wohnmobilen, Besucher aus Leipzig, der DJ und „sogar Coswiger, die hier schlafen wollten“, zählte Dirscherl am Samstag auf. An beiden Hafenfest-Tagen gab es Führungen durch die Bungalowsiedlung mit ihrem künstlichen Teich in der Mitte. Entlang der Auffahrt zu dem Areal seien noch einmal 16 Stellplätze für Wohnmobile dazu gekommen
Ein Pfund für die Stadt
Am Wochenende waren es aber nicht nur die Camper, die die Marina in Coswig bevölkerten. Blasmusik, Kindertanz, Zaubershow, Feuerwerk und Partymusik zogen auch die Bewohner der Stadt an das Ufer der Elbe. So mancher dürfte sich da wohl auch der Meinung von Bürgermeisterin Doris Berlin angeschlossen haben. „Die Marina hat sich enorm entwickelt, ich habe ja täglich den Blick drauf. Es ist aber auch ein herrliches Fleckchen Erde und ein Pfund für Coswig“, sagte Berlin und stellte sich für ein Erinnerungsfoto in den Coswiger Bilderrahmen. (mz)