Tierparkfest in Wittenberg: Tierparkfest in Wittenberg: Neues Krallenaffenhaus offiziell übergeben

Wittenberg - Das Zwitschern von heimischen Vögeln, das Kreischen von Sittichen und das Meckern von Ziegen bilden am Sonnabend den akustischen Background einer Veranstaltung im Herzen von Wittenberg.

Der Tierpark feiert zum wiederholten Male ein Fest, das im wahrsten Sinne des Wortes einen erbaulichen Hintergrund hat. Das neue Krallenaffenhaus ist fertiggestellt und wird offiziell seiner Bestimmung übergeben (die MZ berichtete).

Ermöglicht wurde die Errichtung dieser Anlage im Wesentlichen durch die großzügige Spende einer anonym bleiben wollenden Privatperson. „Wir wissen nur, dass er oder sie in Wittenberg geboren wurde. Allein in den letzten 18 Jahren sind dank der maßgeblichen Hilfe des Spenders rund 1,4 Millionen Euro in die Neugestaltung unseres kleinen Zoos geflossen“, berichtet Peter Nopper, promovierter Veterinärmediziner und Vorsitzender des derzeit 23 Mitglieder umfassenden Fördervereins Tierpark Wittenberg.

Auch für den Leiter der Einrichtung, Mario Lindemann, ist dieser Tag ein Anlass zur Freude. „Wir halten derzeit sechs verschiedene Arten von Krallenäffchen. In ihrem neuen Zuhause haben die jetzt optimale Bedingungen.“ Lindemann verweist darauf, dass in der vergangenen Woche mehrere Direktoren Zoologischer Gärten in der Lutherstadt weilten und voll des Lobes waren.

„Wir sind zwar eine der kleinsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland, haben aber einen sehr guten Ruf. Auch die rund 40.000 Besucher pro Jahr bestätigen uns in unserem Grundsatz, dass in einen kleinen Zoo auch kleinere Tiere gehören.“ Insgesamt zirka 150 Schützlinge in 33 Arten werden derzeit von Lindemann, drei Angestellten und drei Angehörigen des Bundesfreiwilligendienstes umsorgt.

Aus Sicht von Tierpfleger Matthias Seifert ist die neue Affenanlage optimal. „Das ist absolut topp. Für Krallenaffen wird es wohl weit und breit nichts Besseres geben. Auch für uns sind die Arbeitsbedingungen mit der neuen Futterküche und kurzen Wegen bestens“, lautet seine Einschätzung. Zur Eröffnung des Festes begrüßt Peter Nopper den künftigen Oberbürgermeister (OB) der Lutherstadt, Torsten Zugehör (parteilos). Dieser sorgt für Erheiterung, indem er die besten Grüße von OB Eckhard Naumann überbringt.

„Noch bin ich Bürgermeister, Oberbürgermeister bin ich erst ab dem 6. Juli. Ich kann schließlich warten“, so seine humorig vorgetragene Richtigstellung. Zugehör dankt allen in und für den Tierpark engagierten Personen. Dann erinnert er an die Geschichte der Wallanlagen. „So schön das auch einst von Fritz Eunicke angelegt worden ist, so wollen wir doch heute kein grünes Denkmal haben, wo sich keiner traut, die Rasenflächen zu betreten“. In diesem Konsens sieht das Stadtoberhaupt auch die ständige Weiterentwicklung des Tierparks.

Begeistert ist Gudrun Wachmann. Gemeinsam mit dem zweijährigen Milan besucht sie sehr oft Klippschliefer, Erdmännchen & Co. „Ich wohne eigentlich in Berlin, bin aber jede Woche in Wittenberg, um meinen Enkel zu hüten“, erzählt sie. Vom neuen Affenhaus ist sie beeindruckt.

Vor kurzem erst hat die rüstige Rentnerin eine Tierpatenschaft für eine Meerkatze übernommen. „Ich genieße es, hier zu sein. So etwas gibt es in Berlin nicht“, lautet ihr Statement. Ebenfalls voll des Lobes ist Markus Nittel aus Leipzig. „Ein kleiner, feiner Tierpark ist das hier“, so seine Einschätzung.

Interessenten am Bundesfreiwilligendienst können sich melden beim Förderverein Tierpark Wittenberg, Pfaffengasse 8, 03491/40 55 81.