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Wittenberger Teams liefern sich echten Fight Fußball: Platzverweise und Elfmeter in Möhlau

SV Golpa dreht in der Fußball-Landesklasse in den Schlussminuten noch die Partie. Seegrehna spielt in der ersten Halbzeit stark auf. Es gibt zwei Elfmeter und zwei Platzverweise.

Von Michael Hübner Aktualisiert: 11.11.2024, 14:20
Zwischen dem SV Golpa und Seegrehna gibt es in der Landesklasse viele packende Torraumszenen.
Zwischen dem SV Golpa und Seegrehna gibt es in der Landesklasse viele packende Torraumszenen. Foto: Sascha Graf

Möhlau/MZ. - Die 57 Zuschauer haben ihr Kommen nicht bereut. Sie erleben einen Thriller im Abstiegskampf der Fußball-Landesklasse. Dabei sind die Platzherren vom SV Golpa als Tabellenletzter zum Siegen verdammt. Aber auch die Gäste aus Seegrehna haben nichts zu verschenken.

Erster Patzer wird bestraft

Beide Teams verzichten auf eine Startzeit des Taktierens. Sofort stehen die beiden Torleute Stephan Ottlepp (Golpa) und Jens Janihsek im Mittelpunkt. Beide Keeper verhindern mit Paraden einen frühen Treffer. Allerdings patzt dann Ottlepp, und der 21-jährige Jonas Trenkel muss den Ball nur noch über die Linie drücken (15. Minute). Diese Führung gibt der Seegrehnaer Elf – ein junges Team mit zwei Routiniers – sichtbar Selbstvertrauen. Golpa leistet sich im Mittelfeld einen unnötigen Zweikampf und verliert prompt den Ball im Spielaufbau. Dann geht alles ganz schnell. Das Seegrehnaer Umkehrspiel ist sehenswert. Und schließlich stürmt Christoph Thauer allein auf den Keeper zu. Der 35-Jährige lässt dem Schlussmann keine Chance. Es steht 2:0 (22.). Die Elf bleibt offensiv und erarbeitet sich weitere Chancen. Doch ihr Trainer wird unruhig. „Nicht zu viel Risiko“, ruft er seinen Spielern lautstark zu. Seine Kicker haben alles im Griff. Das einzige Manko ist die Chancenverwertung. Nach der starken Vorstellung der Gäste muss die Partie nach der ersten Halbzeit eigentlich entschieden sein. „Es hätte auch 2:2 stehen können“, so Furchner.

Seegrehna bereitet den Führungstreffer zum 1:0 vor.
Seegrehna bereitet den Führungstreffer zum 1:0 vor.
Foto: Sascha Graf

Seine Golpaer Trainerkollegen Patrick Frenzel und Rene Brückner haben offensichtlich in der Kabine die richtigen Worte gefunden und ihre Mannschaft wach gerüttelt. Nach dem Wechsel präsentiert sich der Gastgeber ganz anders. Plötzlich deutet die Körpersprache schon an: Jetzt wird gekämpft! Doch die Hypothek aus der ersten Halbzeit ist groß. Die Druckphase gleich nach Wiederanpfiff bringt den wichtigen Anschluss nicht. Und Seegrehnas Konter haben es in sich. Trenkel muss eigentlich für die Entscheidung sorgen. Er stürmt allein auf den Keeper zu und scheitert (56.). Ottlepp hält mit einer Glanzparade seine Elf im Spiel (56.). Und so wird der Druck der Golpaer immer größer. Bälle touchieren Latte und Pfosten. Der Kapitän Kevin Götz besorgt schließlich mit einer Kopfball-Bogenlampe den hoch verdienten Anschluss (61.). Die Seegrehnaer Defensive ist nach einem schnell und kurz ausgeführten Standard im Strafraum noch unsortiert. Das Tor sorgt für neue Motivation bei den Gastgebern. Und schließlich ist die Ausgleichschance da. Nach einem Trikotzupfer gibt es Strafstoß. Lukas Kuhne, der stark schießt, scheitert am Ex-Golpaer Janishek, der mit der Großtat sein Comeback nach einem halben Jahr Pause krönt (73.). Doch auch diesen herben Rückschlag verkraften die Gastgeber. Sekunden vor dem Abpfiff fällt aufgrund der kämpferischen Steigerung in der zweiten Halbzeit der verdiente Ausgleich. Oskar Burmeister verwandelt einen Freistoß aus gut 20 Meter direkt und sehenswert (89.). „Ich bin eigentlich kein Freistoß-Spezialist und habe das auch nicht trainiert. Aber ich spiele schon ein paar Jahre Fußball“, sagt der 36-Jährige.

Burmeister cool vom Punkt

Sein Treffer sorgt zwar für großen Jubel, ist aber für das Schlusslicht noch viel zu wenig. Doch Golpa dezimiert sich durch eine Ampelkarte gegen Julian Schmidt (90.) selbst. Und trotzdem gibt es noch die Siegchance per Elfmeter in der Nachspielzeit. Diesmal tritt Burmeister an und verwandelt sicher zum 3:2-Sieg. „Ich war mir sicher, dass ich treffe“, sagt der Mann des Tages. Aber warum hat er dann nicht auch den ersten Strafstoß geschossen? „Da gibt es interne Absprachen“, verrät er. Aber auch danach ist noch nicht Schluss. Der Seegrehnaer Ben Schenke sieht die Ampelkarte. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Heute hatten wir aber das Glück auf unserer Seite“, so Burmeister. Seegrehna hat aber in dieser Partie Punkte verschenkt. „Das ist die Unerfahrenheit“, sagt der Seegrehnaer Ehrenvorsitzende Jürgen Schuster.

Und noch eines ist bemerkenswert. Der 20-jährige Schiedsrichter Justin Geese (Einheit Wittenberg) hat mit seinen ebenfalls jungen Helfern an der Linie Fabian Reitmann und Ben Szczegula diese hitzige Begegnung ordentlich über die Bühne gebracht.