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Fahrgast war offenbar betrunken Schwarzfahrer bedroht Rettungskräfte am Bahnhof Radis

Mann droht in S-Bahn nach Halle mit einer angeblichen Waffe. Die Polizei muss einschreiten.

06.10.2022, 18:10
Im Regionalverkehr ist es zu einem Zwischenfall gekommen.
Im Regionalverkehr ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Foto: Klitzsch

Radis/MZ - Ein 58-Jähriger hat am späten Mittwochabend in der S-Bahn zwischen Wittenberg und Halle erst den Rettungsdienst gerufen und dann die herbeigeeilten Einsatzkräfte bedroht. Wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte, habe der Mann zunächst bei einer Fahrscheinkontrolle kein Ticket vorgezeigt, sondern habe den Kontrolleur ignoriert, sei den Gang hinuntergegangen und habe sich auf der Zugtoilette eingeschlossen.

Kurze Zeit später erhielt der Lokführer der S-Bahn ein Notsignal aus jener Toilette, in der sich der Mann zuvor eingeschlossen hatte. Er sei gestürzt und benötige ärztliche Hilfe, sagte er laut Bundespolizei. Die angeforderte medizinische Versorgung war gegen21.20 Uhr am Bahnhof Radis, wo der Zug aufgrund des Notrufes stehen blieb.

Gegenüber den Sanitätern verhielt sich der Verletzte dann unkooperativ, lehnte spontan eine Versorgung ab und drohte ihnen: Sie sollen verschwinden - er habe eine Waffe. Daraufhin zogen sich die Rettungskräfte zunächst zurück. Landes- und Bundespolizei wurden gegen 21.45 Uhr alarmiert und eilten zum Bahnhof in Radis. Eine Waffe konnten die Einsatzkräfte bei dem Deutschen dann aber nicht feststellen.

Er wurde zum Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof Halle gebracht. Nach Feststellung seiner Personalien und einem Atemalkoholtest, welcher einen Wert von 2,28 Promille zeigte, wurde er aus der Dienststelle entlassen.

Durch den Einsatz und den durch den Schwarzfahrer provozierten Halt des Zuges in Radis hatten ein Intercityexpress sowie zwei S-Bahnen eine Verspätung von insgesamt 67 Minuten.

Der laut Bundespolizei bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretene Tatverdächtige erhält Anzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen, Bedrohung sowie Vornahme einer Betriebsstörung.