Reformation Reformation: Israelis und Deutsche treffen sich in Wittenberg
Wittenberg - „Versuche einer protestantisch-israelischen Annäherung“ stehen im Mittelpunkt einer Tagung, die vom 30. bis 31. August in Wittenberg stattfindet. Ausgerichtet wird sie von der Botschaft des Staates Israel in Berlin gemeinsam mit den Evangelischen Akademien Sachsen-Anhalt und Berlin sowie der Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) Sachsen-Anhalt. In ihrer Einladung erinnern Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), daran, dass vor 50 Jahren diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel aufgenommen wurden. „Eine Beziehung, die alles andere als selbstverständlich war und noch immer ist, denn durch die Shoah sind beide Völker für immer tief miteinander verbunden“, heißt es weiter.
Die Tagung, die unter der Überschrift „Reformation und Israel“ steht, wird verschiedene Fragestellungen untersuchen: Was verbindet Sachsen-Anhalt, Ursprungsland der Reformation, mit Israel? Nur die belastende Erinnerung an Martin Luther, der im fortgeschrittenen Alter mit einer vernichtenden Schmähschrift auffiel und die Vertreibung der Juden aus dem Land Israel als geschichtlichen Beweis für deren verlorene „Gotteskindschaft“ ansah? Welche Bedeutung hat demgegenüber die Begeisterung, die das Reformjudentum im 19. Jahrhundert der Reformation entgegen brachte? Wie haben sich die protestantischen Kirchen zur Gründung des Staates Israel 1948 verhalten? Und wie „ringen“ evangelische Christen seither auch um eine verantwortungsvolle Haltung zum Nahostkonflikt? Erwartet werden Referenten aus dem In- und Ausland, die in Vorträgen und Gesprächsrunden das komplexe Thema beleuchten.
Ob es für diese Tagung noch freie Plätze gibt, erfahren Interessierte bei der IMG, Tel. 0391/5 68 99 44. Anmeldeschluss ist der 15. August. Weitere Informationen stehen zudem im Internet: www.ev-akademie-wittenberg.de