Projekt "Chefsache Fachkräftesicherung" Projekt "Chefsache Fachkräftesicherung": Lob von allen Seiten für Hochschule Anhalt
WITTENBERG - Das Lob für die Hochschule Anhalt kam von allen Seiten. Und es war ehrlich. „Ich bin überwältigt, was Sie in dem kurzen Zeitraum auf die Beine gestellt haben“, lobte Carola Gehlhar, Leiterin des Wittenberger Berufsschulzentrums. „Ich hoffe, dass die Zahl der Auszubildenden steigt, auch dank Ihrer Arbeit.“ Auch Hartmut Steiner, Kreisvorsitzender des Bauernverbandes Wittenberg, war begeistert: „Sie haben tolles Material erstellt. Der Grundstein ist gelegt.“
Ehrgeizig gestecktes Ziel
Seit April 2014 hat die Hochschule Anhalt das Projekt „Chefsache Fachkräftesicherung“ nicht nur begleitet, sondern maßgeblich mit gestaltet. Gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieben im Landkreis Wittenberg ging es darum, Jugendliche für die Landwirtschaft zu begeistern, sie in der Ausbildung zu unterstützen und ihnen Wege der beruflichen Qualifizierung aufzuzeigen. Auch wenn die Fotos, Grafiken Filme schön anzusehen sind, das Ziel war weitaus ehrgeiziger gesteckt.
In Kooperation mit 14 landwirtschaftlichen Unternehmen der Region, dem Berufsschulzentrum, dem Amt für Landwirtschaft (ALFF) und dem Bauernverband Wittenberg wurde das vom sachsen-anhaltischen Bauernverband initiierte Projekt so angelegt, dass ein Ausbildungsnetzwerk geschaffen wurde. Landwirte stellten ihren Beruf in Schulen und Kindergärten vor, Schüler kamen im Gegenzug in die Ställe und lernten landwirtschaftliche Maschinen kennen.
14 Schulen im Landkreis wurden dafür kontaktiert, davon elf besucht. Mehr als 700 Schüler konnten sich ein Bild von der Arbeit in der Landwirtschaft machen. Profitieren dürften künftig vor allem Auszubildende. Neben praktischen Lehrunterweisungen in Betrieben und individuellen Prüfungsvorbereitungen (mit älteren Fragen aus anderen Bundesländern) wurden Handreichungen als Unterstützung für Ausbilder in zehn Ausbildungsbereichen erarbeitet. Diese sollen Berufsschulen in ganz Sachsen-Anhalt künftig zur Verfügung stehen. Zudem gab es mehrmals einen Erfahrungsaustausch zwischen den Betrieben, in den Berufsschullehrer einbezogen wurden.
Hilfreiche Lehrunterweisungen
Zusammen mit einem zeitgemäßen Internetauftritt zu den grünen Berufen ist nicht nur die Rückmeldung der Lernenden in dem Bereich positiv. Der Erfolg sei auch durch Vergleich der Noten bei Zwischen- und Abschlussprüfungen belegbar, so die Experten der Hochschule Anhalt bei der Abschlussveranstaltung des Projektes im Wittenberger Landratsamt. Doch nun ist Schluss. Die vom Europäischen Sozialfonds geförderten eineinhalb Jahre sind um. „Viele gute Dinge sind entstanden, die Lehrunterweisungen sind sehr hilfreich“, befand Kristin Siegordner vom ALFF. Aus dem Landkreis hätten sich sechs Landwirtschaftsbetriebe beim berufsorientierenden Tag beteiligt, immerhin 210 Schüler hatten sich davon begeistern lassen. „Aus unserer Sicht ist es nur schade, dass das Netzwerk nicht zum Laufen gebracht wurde“, fügte sie hinzu. Dem widersprach Hartmut Steiner. „Die Kontakte der Betriebe zu den Schulen sind da, das ist für mich das Netzwerk.“ Was jetzt fehle, sei ein Koordinator, der grundlegende Dinge bei der Weiterführung übernimmt (Fahrten organisieren, Papiere bereitstellen). Das könnten die Betriebe allein nicht. Hier will der Bauernverband gemeinsam mit dem Landkreis ein Nachfolgeprojekt ins Leben rufen und dafür erneut Förderung beantragen.
Gute Chancen auf Arbeitsplatz in der Region
„Sie haben mit dem Projekt auch viel für die Attraktivität des Landkreises getan“, so Landrat Jürgen Dannenberg (Linke). Nicht nur, weil der Name Wittenberg in der Umsetzung des Projekts genannt wird. Sondern auch, weil junge Leute, die in der Landwirtschaft eine Ausbildung bekommen und beenden, gute Chancen auf einen Arbeitsplatz in der Region haben.
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