Gesellschaft Prinzen kommen nach Wittenberg
Der Kunstverein Wittenberg stellt die 25. Saison der Hofkonzerte vor. Wo sie diesmal stattfinden, was das mit den Sommerkultwochen zu tun hat und welche bekannte Band das Finale gestaltet.

Wittenberg/MZ - Der Kunstverein Wittenberg beteiligt sich an den sogenannten Sommerkultwochen, welche die Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH im Juli auf der Schlosswiese anbieten will und über die Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) sagt, man wolle mal wieder „das Feeling“ vom Reformationssommer 2017 auf die Wiese bringen. Damals stand dort eine große Bühne, die von wechselnden, teils prominenten Künstlern genutzt wurde.
Songpoet aus Backnang
Auch jetzt soll es wieder eine solche Bühne geben. Und ebenfalls bekannt sind die Künstler, die der Kunstverein für seine 25. Hofkonzert-Saison auf der Schlosswiese im Rahmen der Wittenberger Sommerkultwochen auf der Schlosswiese präsentiert. Zum Auftakt kündigt der Vereinsvorstand, dem auch Zugehör angehört, für den 8. Juli Gregor Meyle und Band an. In einer Biografie heißt es über Meyle: „Ein Songpoet mit Gitarre, Hut, Bart und Brille. So könnte man den 43-jährigen Singer-Songwriter aus Backnang heute beschreiben.“ Ohne Hut und Brille, aber mit genauso viel Musik und Leidenschaft im Blut habe er bereits 2008 mit seinen Auftritten bei Stefan Raab verblüffen können. Meyle, der auch schon mit Sarah Connor aufgetreten ist, hat inzwischen einige Preise bekommen, unter anderem einen Echo. Im Rahmen seiner Sommerkonzerte ist er mit Teilen der „Sing meinen Song-Band“ zu erleben.
Elena Bianchi singt mit befreundeten Künstlern
Wie Stefan Hammersen vom Vorstand des Kunstvereins sagt, handelt es sich bei dem Gastspiel um ein Stehkonzert mit Catering. Tische und Essen kündigt Vereinsvorstand Thomas Popp für das zweite Konzert am 16. Juli an, vor allem aber: Elena Bianchi. Die gebürtige Italienerin, die aus der Musikszene Wittenbergs nicht mehr wegzudenken ist, kommt mit befreundeten Künstlern, etwa zehn an der Zahl, wie sie zur Programmpräsentation sagt und betont, man solle die Tanzschuhe nicht vergessen: „Wie wollen feiern!“ Bianchi tritt in unterschiedlichen Konstellationen auf, es ist auch nicht ihr erstes Hofkonzert für den Kunstverein, in dessen Vorstand sie sich ebenfalls engagiert. Vielen in Erinnerung sein dürfte noch das große Spendenkonzert, das Bianchi mit Musikerfreunden 2021 gegeben hat. Über 33.000 Euro kamen damals für die Hochwasseropfer im Ahrtal zusammen. Als „Feuerwerk mit Wittenberger Künstlern“ wird Elena Bianchis bevorstehendes Konzert angekündigt.
Mit dem dritten Konzert am 22. Juli wird den Angaben zufolge ein auch von vielen Wittenbergern geäußerter Wunsch erfüllt: Dann ist auf der Schlosswiese die Leipziger Band „Stilbruch“ zu erleben. Als gesetzte Größe beim Wittenberger Stadtfest bezeichnet sie Zugehör. „Klassik trifft Deutschrock“ titelt das Programm zum Hofkonzert und klassisch ausgebildet sind auch die drei Musiker, die mit Geige, Cello und Schlagzeug unterwegs sind.
Karten bleiben gültig
Am 23. Juli tritt eine Band auf, die nicht mehr vorgestellt werden muss: „Die Prinzen“. „Endlich“, wie Popp sagt, denn das Konzert musste pandemie-bedingt bekanntlich verschoben werden. Unter dem Titel „25 Jahre Wittenberger Hofkonzerte“ wird die diesjährige Saison also mit einem weiteren Highlight beendet. Man freue sich, dass es gelungen ist, trotz der laufenden Konzerttour der Prinzen die Band für dieses Gastspiel in Wittenberg gewonnen zu haben. Wie Popp betont, behalten bereits erworbene Karten ihre Gültigkeit. Ein Termin für den Ticketvorverkauf für das Prinzen-Konzert werde noch bekanntgegeben.
Für alle anderen Konzerte sei mit dem Vorverkaufsstart im April zu rechnen. Wie bei dem Konzert mit Gregor Meyle, so handelt es sich auch beim Auftritt der Prinzen um ein Stehkonzert, dies habe unter anderem mit der zu erwartenden Gästezahl zu tun. Es soll Catering angeboten werden. Bei den anderen beiden Konzerten werden Tische gestellt. Der Kartenpreis betrage 35 Euro. Ob und welche Corona-Regeln im Juli gelten werden, vermag heute niemand zu sagen. „Wir sind vorbereitet“, betont Popp und erinnert an 2021, als der Kunstverein auch Konzerte angeboten hat - bei einer Inzidenz, die zeitweise gegen Null tendierte. Der Kunstverein Wittenberg hat derzeit 35 Mitglieder, die ehrenamtlich tätig sind. Für die Hofkonzerte gibt es keine öffentlichen Mittel, man setzt auf Sponsoring und den Ticketerlös. Die Investition in die 25. Hofkonzertsaison liegt, wie Hammersen auf MZ-Nachfrage sagt, im sechsstelligen Bereich.
Sommerkultwochen sollen keine einmalige Angelegenheit sein
Die Sommerkultwochen sind eine Veranstaltung der Stadt, organisiert werden sie von der Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH. Zur Finanzierung dieser Wochen will die Stadt einen Teil der Zuwendung von SKW Piesteritz verwenden. Das Unternehmen hatte bekanntlich Ende 2020 einen Gesamtbetrag von 650.000 Euro gespendet, davon 500.000 für einen solchen Kultursommer (die MZ berichtete ausführlich). Nach Auskunft von Marcus Sattler von der Marketing GmbH befindet sich das Programm für diese Sommerkultwochenenden in der finalen Planung. Unverändert ist die Gestaltung zum Auftakt durch Dalichow Events, am zweiten Wochenende findet dann bereits das erste Hofkonzert des Kunstvereins Wittenberg statt, der insgesamt vier Veranstaltungen auf die Bühne bringt. Gegenüber der MZ betont Sattler, es sei geplant, dass das Format mit fünf besonderen Wochenenden im Juli auch in den kommenden Jahren stattfinden soll.