Prämierte Krone ist der Star beim Erntedank in Ragösen
RAGÖSEN/MZ/NP. - Als Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Ragösen / Krakau 2002 erstmals eine Erntekrone gebunden hatten, dachten sie wohl nicht daran, dass sie die Kunst so weit perfektionieren und mit ihrem Geschick einmal Preise abräumen würden. Den Urgesteinen des Erntekronenbindens hatten sie zuvor über die Schulter geschaut. Jetzt konnten sie der Konkurrenz den Rang ablaufen. "Darauf sind wir besonders stolz. Was vor sieben Jahren mit einer kühnen Idee begann, spornte uns Jahr für Jahr mehr an und brachte uns nun den Sieg nach Hause", berichtete Vereinsmitglied Karl-Heinz Würzberger und lenkte seinen Blick immer wieder auf das Kunstwerk an der Saaldecke der Gaststätte Rosenhof in Ragösen.
Von den Frauen aus Nutha hatten sie sich das Handwerk zeigen lassen, bei anderen Vereinen immer mal wieder hospitiert, dazu einschlägige Literatur gelesen. In 300 Stunden mühevoller Arbeit haben die 13 Frauen und Männer des Vereins mit Getreidearten, die typische für die Region sind, die stattliche Krone gebunden und mit Bändern verziert. Beim Regionalausscheid des Bauernverbandes in Nutha belegten sie den ersten Platz, ebenso beim Landeserntedankfest in Magdeburg. Dort gewann der Kultur- und Heimatverein auch den Publikumspreis.
"Für so eine kleine Gemeinde wie Ragösen ist es schon gewaltig. Vor allem, weil wir alle berufstätig sind und die Krone in unserer Freizeit gestaltet haben", erzählte Würzberger weiter. Seit sie die Erntekrone binden, gibt es in Ragösen auch das Erntedankfest, dass sich von Jahr zu Jahr immer größerer Beliebtheit erfreut. Gemeinsam mit der Gaststätte "Rosenhof" und den ortsansässigen Vereinen ist wieder ein ansprechendes Fest gelungen.
Ob beim Kegeln, Bierglasschieben, Schießen, Zapfenzielwurf oder dem Büchsenwerfen: Es galt, sich in vielen Wettkämpfen zu messen. Für die Kinder gab es neben dem Kinderschminken die beliebte Hüpfburg; und für das leibliche Wohl sorgten nicht nur deftige Köstlichkeiten sondern auch Kuchen von den Frauen aus dem Dorf, der schon kurz nach Beginn der Kaffeezeit ausverkauft war. Der Roßlauer Spielmannszug "Blau-Weiß" sorgte für musikalische Genüsse, bevor am Abend zum Erntetanz und der Wahl der Erntekönigin geladen wurde.
Hier stellten sich wieder zehn Frauen den Fragen rund um das Thema Ernte und Krone. Doch nur eine konnte sich durchsetzen und durfte den Titel für sich beanspruchen. Christiane Epler ist in diesem Jahr die Glückliche und erhielt neben Schärpe und Krönchen auch eine eigene Erntekrone, die sie mit nach Hause nehmen durfte. Sie ist selbst im Verein und hatte beim Binden der Krone mitgeholfen und konnte somit bei allen Fragen punkten. Ein höheres Ziel als den ersten Platz können sich die Ragösener für das kommende Jahr nicht mehr setzen. Dennoch werden sie wieder versuchen, den Titel in ihre kleine Gemeinde zu holen.