1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Ökoschule: Ökoschule: Ein heißer Tipp für Entdecker in Wittenberg

Ökoschule Ökoschule: Ein heißer Tipp für Entdecker in Wittenberg

02.07.2015, 16:12

bergwitz - Natur- und Umweltbildung hautnah und praktisch vor der Haustür. Das haben sich die Lehrer der Ökoschule Wittenberg auf die Fahnen geschrieben. Auf Einladung der Einrichtung des Landkreises gingen jetzt Schüler der Gräfenhainichener Ferropolisschule den Besonderheiten der heimischen Flora und Fauna auf den Grund.

Optimale Bedingungen

Bergwitz mit dem Waldhaus am Bergwitzsee, dem Naturlehrgarten und dem Naturlehrpfad auf dem Kippengelände sind ein heißer Tipp für Entdecker. „Wir haben hier optimale Bedingungen und sind gern Gastgeber solcher Unterrichtstage“, betont Heidrun Weise vom Verein „Elbaue-Heideregion-Kemberg“. Der übt mit Ökoschule und IG „Natur und Umwelt“ einen Schulterschluss der besonderen Art. Im Naturlehrgarten geht es um die Praxis. Im Waldhaus lockt die interaktive Ausstellung. Begleitet werden Schüler von erfahrenen Pädagogen der Ökoschule. „Das ist keineswegs alltäglich“, so Weise.

Sophie Wiemann merkt von aller Theorie hinter dem Unterricht wenig. Mit ihren Mitschülern ist die Fünftklässlerin aus Gräfenhainichen auf der Suche nach Leben im Teich. Wasserproben werden analysiert. Der pH-Wert wird bestimmt. Unterm Mikroskop werden Spuren winzig kleinen Lebens sichtbar. Der Teich ist in Ordnung. Das ist die Erkenntnis nach wenigen Minuten Praxisunterricht. Wirklich knifflig wird es hingegen für Vincent Socko und Tobias Zukale. Die Jungen haben sich mit dem Wolf zu befassen.

Mit offenen Augen durch die Natur

Doch was ist nun wirklich unter dem so genannten Wolfshunger zu verstehen? „Wir haben Arbeitsblätter erstellt. Besucher des Lehrgartens und des Waldhauses sollten die Fragen ohne größere Probleme beantworten können“, ist Weise überzeugt. Doch wie ist das? Kann ein Wolf tatsächlich 44 Hamburger auf einmal verspeisen, wenn er doch sonst auch nicht vor einem ordentlichen Batzen Fleisch halt macht? Und kann es sein, dass ein Wolfsrudel eine ganze Woche braucht, um einen Elch zu verspeisen? Natur- und Umweltbildung hat auch etwas mit Mathematik zu tun. Wenn zu seinem Rudel sechs Wölfe gehören und jeder bis zu acht Kilogramm Fleisch an einem Tag verschlingt, scheint die Sache mit der Woche für die Elchmahlzeit durchaus stimmig. „Wir lesen noch einmal im Buch nach“, sagen Zukale und Socko. Sie werden dabei nicht einmal in die Schranken gewiesen. Sie sollen mit offenen Augen durch Garten und Waldhaus marschieren, sich neues Wissen aneignen. Interaktiv geht es im Waldhaus zur Sache. Mit Hilfe von Modellen, Monitoren, Spielen und Anschauungsmaterial können die Schüler ihr Wissen zu den Themen Wald, Wasser und Mensch auffrischen. Gleichzeitig sind sie eingeladen, die Geschichte des Ortes kennenzulernen. Gewusst, dass der Bergwitzsee früher einer der großen Tagebaue der Region war und Millionen Tonnen Kohle lieferte? Staunen ist erlaubt, mitmachen erwünscht.

„Wir wollen unsere Besucher animieren, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen“, erklärt Weise. Das Angebot gilt nicht nur für Schüler. „Wir haben alle im Blick. Vom Fünf- bis zum 99-Jährigen.“ (mz/ur)