Offene Tür bei Technik-Zentrale Offene Tür bei Technik-Zentrale: Für Kinder das reinste Abenteuer

Wittenberg - „Ich habe mit einem Ehepaar gesprochen, das erstmal gegoogelt hat, wo wir überhaupt sind.“ Für Dirk Bilke, Sachgebietsleiter in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ), ist dies der beste Beweis, dass die Einrichtung des Landkreises in der Erich-Weinert-Straße nicht bekannt genug ist. Das zu ändern, hat sich das FTZ am Samstag vier Stunden an der Aktion „Tag der Feuerwehr“ beteiligt.
Vor allem für Kinder ist Feuerwehr das reinste Abenteuer. Sie erkunden die Käfiganlage der Atemschutzübungsstrecke, als sei es ein Abenteuerspielplatz, dürfen in den großen Feuerwehrautos sitzen oder nutzen, wie die Kinder- und Jugendfeuerwehr Pratau, den Tag zur Besichtigung von Schlauchwäsche, Pumpenwerkstatt und Atemschutz-Prüfung und -Reinigung.
Sie habe die Werbung in der „Neuen Brücke“ gelesen, „und bei dem tollen Wetter haben wir den Tag genutzt“, sagt Susann Klauß. Vor allem der zweieinhalbjährige Sohn Jonas ist beim Anblick der Feuerwehren kaum zu bremsen. „Er ist ein großer Fan, vor allem von Feuerwehrmann Sam“, erzählt seine Mutter.
„Aber wenn er es live sehen kann, ist es natürlich schöner.“ Nach dem Rundgang an der Fahrzeugtechnik vorbei steht plötzlich der Hubsteiger der Hauptamtlichen Wachbereitschaft im Fokus. Doch die Wartenden werden enttäuscht. Hochfahren geht leider nicht.
Knapp 200 Besucher, vor allem viele Familien, haben nach zwei Stunden bereits das FTZ besucht. Wittenbergs Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) zeigt sich mit der Resonanz zufrieden. Er stellt die Bilanz des Einsatzgeschehens für 2016/17 vor, deren Schwerpunkt sich von Bränden stärker zu Hilfeleistungen nach Unfällen und Wetterunbilden verschoben hat. Dabei sind 2 516 Einsätze für die Feuerwehr „eine enorme Leistung im Ehrenamt, und das bei weniger Feuerwehrleuten“, dankt er allen.
Kreisbrandmeister Roland Karthäuser begrüßt den Aktionstag, sieht jedoch schwierige Zeiten voraus. Das Ehrenamt Feuerwehrmann sei „komplex, anstrengend und ausbildungsintensiv“, betont er.
Zwar sei die Altersgrenze für die Aktiven von 65 auf 67 Jahre heraufgesetzt worden, das bringe jedoch kaum etwas in Sachen Atemschutzgeräteträgern. Positiv sieht er die Investitionen ins FTZ und in Fahrzeuge: „Wenn ich neue Technik habe, kann ich Leute begeistern.“ (mz)